All posts by Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Radio ist Social Community. Klaus Goldhammer in der VPRT radio lounge

Am 07. September 2011 hatte der VPRT Experten und Gäste aus der Radiobranche, Politik und Öffentlichkeit eingeladen. Unter dem Motto “Privatradio hört die Zukunft” wurde über aktuelle Medienthemen diskutiert und Impulse für die Pivatradios gegeben.

Der Vortrag von Klaus Goldhammer

Weitere Eindrücke der Veranstaltung finden Sie hier.

Pandas sind nicht immer putzig! Was ist eigentlich relevant?Gastkommentar auf kress.de von Klaus Goldhammer

Prof. Dr. Klaus Goldhammer
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Der Kungfu-Panda hat zugeschlagen! Doch statt des drolligen Zeichentrick-Films geht es diesmal um Handfesteres: Google hat seine Suchroutinen geändert. Die neue Version ist als „Panda Update“ in Deutschland seit Mitte August aktiv, und es wird (wieder einmal) klar, wie erheblich abhängig wir alle von Algorithmen geworden sind.

Schon im Vorfeld berichteten Shopbetreiber, dass plötzlich ihre Nutzer­zahlen und Umsätze mal um 50% rauf oder runter gingen, je nachdem, welche neuen Suchroutinen gerade bei Google ausgetestet wurden. Nötig geworden war der Kungfu-Panda, weil ein paar findige Website-Marketer entdeckt hatten, dass man auch mit besonders negativen Kundenbewer­tungen in den Google-Rankings ganz nach oben kommen konnte. Dies machte zwar keinen Sinn, war aber offenbar erfolgreich. Google musste also etwas tun.

Man könnte das für Schicksal halten, aber es geht letztlich auch um Abertausende von Arbeitsplätzen allein in der E-Commerce-Branche. Ändert ein Programmierer in Mountain View den Algorithmus, brechen bei den Unternehmen in Deutschland und anderswo die Umsätze ein. Oder sie steigen. Gewonnen haben nach einer Auswertung von Searchmetrics durch den Panda-Update vor allem die großen Websites, von Facebook bis Apple, auch Medienseiten wie Spiegel oder Heise.de; verloren haben hingegen Linkfarmen, kleinere Shops oder eine Frage-Antwort-Community wie etwa Gutefrage.net oder auch Ciao.de. Continue reading Pandas sind nicht immer putzig! Was ist eigentlich relevant?Gastkommentar auf kress.de von Klaus Goldhammer

Eilmeldung – Die Ware Nachricht wird günstiger. Gastkommentar auf kress.de von Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Dr. Klaus Goldhammer
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Kein anderer Nachrichtenagenturmarkt ist härter als der deutsche: Während in Europa in der Regel nur ein oder zwei Agenturen pro Land darum konkurrieren, ihren Kunden aus der Medienwelt die neuesten Meldungen zu liefern, ist der deutsche Markt der Nachrichtenagenturen geprägt von intensivem Wettbewerb durch mindestens sieben Anbieter: Neben den zwei großen Agenturen (dpa, dapd) offerieren auch die deutschen Dienste von internationalen Agenturen (wie Thomson Reuters oder AFP) ihre Nachrichten. Garniert wird das Angebotsspektrum durch eine Reihe von Spezialagenturen, ob für Sport, Medien oder Religion. (SID, epd oder KNA). Geschätztes Umsatzvolumen in Deutschland: Insgesamt 150 Mio. Euro jährlich. Noch.

Denn der Markt ist im Umbruch. Die Infofülle des Internet und schrumpfende Margen der Zeitungsverlage setzen auch die Agenturen unter Druck. Waren jahrelang die Claims verteilt und die dpa als Platzhirsch mit allein über 450 Journalisten scheinbar „alleinvertretungsberechtigt“, wird der Markt immer beweglicher. Die Preise geraten unter Druck. Nicht nur, weil im Internet viele Informationen scheinbar „einfach so“ recherchierbar sind. Continue reading Eilmeldung – Die Ware Nachricht wird günstiger. Gastkommentar auf kress.de von Prof. Dr. Klaus Goldhammer

Der Kampf im Pay-TV spitzt sich zu. Goldmedia-Gastkommentar auf kress.de von Dr. Klaus Goldhammer

„Unser Ziel ist es, Marktführer im deutschen Pay-TV zu werden“. Dies ist kein offizielles Statement von NewsCorp-Chef Rupert Murdoch. Der Satz stammt aus einem aktuellen Interview mit Niek Jan van Damme, dem für Deutschland zuständigen Vorstand der Deutschen Telekom. Die Kampfansage in Richtung des Pay-TV-Platzhirschen Sky könnte deutlicher nicht formuliert sein. Aus der einstmals komfortablen Alleinstellung ist – dank Digitalisierung und Onlinevideo – inzwischen ein harter Wettbewerbsmarkt entstanden.

Dr. Klaus Goldhammer
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Die Preisfrage lautet: Was würde eigentlich passieren, wenn die Deutsche Telekom bei der nächsten Auktion der Bundesligarechte für die Senderechte ab 2013 nicht einen realen, sondern einen strategischen Preis zahlt?

Erklärtes Ziel der Telekom ist es, bis 2015 rund fünf Millionen Haushalte als Pay-Kunden für ihr „Entertain“ genanntes TV-Paket in Deutschland gewinnen zu wollen. Da könnte es doch überlegenswert sein, dem Wettbewerb die attraktiven (Sport-)Rechte einfach wegzukaufen, um dann deren Abonnenten später einzusammeln. – Denn für die Deutsche Telekom ist das Pay-Angebot nur ein Teil der Gesamtrechnung: Das (DSL-)Anschlussgeschäft fehlt Sky. Continue reading Der Kampf im Pay-TV spitzt sich zu. Goldmedia-Gastkommentar auf kress.de von Dr. Klaus Goldhammer

Goldmedia-Kolumne: Lokalrundfunktage – Schlaglichter auf die Zukunft des Rundfunks

Wenn sich am 6. und 7. Juli die Vertreter des lokalen und regionalen Rundfunks zu den alljährlichen Lokalrundfunktagen in Nürnberg treffen, wird es auch und erneut um die Zukunft gehen. Klar ist: Die Herausforderungen an etablierte Geschäftsmodelle sind dramatisch gewachsen und der ständige Innovationsdruck ist zum festen Begleiter aller Programmanbieter geworden. Doch die sinkende Zahl privater Rundfunkangebote in Deutschland – sowohl im TV als auch im Hörfunk laut aktuellem ALM-Jahrbuch 2009/2010 – kann nicht nur den gesunkenen Werbeerlösen allein zugeschrieben werden.

Dr. Klaus Goldhammer
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Offenbar beschleunigt der wirtschaftliche Druck die Anpassungsgeschwindigkeit an neue Technologien zusätzlich. Die größte Herausforderung bleibt wohl, neue Ideen für erfolgreiche Programmformate zu realisieren, die sich auch refinanzieren lassen – weil oder auch wenn sie über verschiedene digitale Plattformen vermarktet werden. Mobile und Online, Games und Social Media, um nur einige Beispiele zu nennen, mögen von manchen noch als Spielwiese betrachtet werden. Ihre strukturellen Chancen sind groß, sie auch wirtschaftlich erfolgreich zu nutzen, bleibt eine echte Herausforderung. Doch wie sonst wollen elektronische Medien auf den Märkten der Zukunft Präsenz zeigen?

Beispiel Hybrid TV: Die Anzahl der Fernsehgeräte etwa, die mit einem Internet-Anschluss ausgestattet sind, steigt rasant an. Hybrides, also internetfähiges Fernsehen wird bis Ende 2010 schon in rund 2,5 Mio. deutschen Haushalten stehen. Auch wenn sich dabei noch keine Lösung als Standardsystem hat durchsetzen Continue reading Goldmedia-Kolumne: Lokalrundfunktage – Schlaglichter auf die Zukunft des Rundfunks

Goldmedia-Kolumne: Wer Breitband für alle will, könnte auch freie WLAN-Netze gut finden

Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied letzte Woche, dass Besitzer eines Wireless-LANs ihr Netz mit einem Passwort schützen müssen. Damit soll verhindert werden, dass ein fremder Dritter ein WLAN illegal nutzen kann – zum Beispiel, um urheberrechtlich geschützte MP3-Dateien hochzuladen. – Das Urteil ist schön, merkwürdig und traurig zugleich.

Schön, weil damit der BGH nicht weltfremd verlangt, dass der Besitzer eines kabellosen Internetzugangs für alle illegalen Handlungen über sein WLAN generell und uferlos in Regress genommen werden sollte.

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Begreift man WLAN-Netze jedoch als Infrastruktur, oder um einen hübschen historischen Begriff wieder zu beleben, als Datenautobahn zum Internet, wird die BGH-Rechtsprechung merkwürdig und traurig zugleich, weil sie Innovation verhindert. Keine Bank verklagt (bislang zumindest) eine Stadt dafür, dass ein Bankräuber über die öffentlich zugängliche Infrastruktur – nämlich Straßen, eine Straftat begangen hat. Warum sollte das im Internet anders gehandhabt werden?

Wir schätzen, dass es rund 12,5 Mio. WLAN-Netze in Deutschland gibt. In jeder deutschen Stadt kann man vermutlich an fast jedem gegebenen Standpunkt drei bis zehn WLAN-Netze finden. Aber nahezu alle sind zugangsgeschützt: Eine gewaltige, leistungsfähige, millionenfach verfügbare Infrastruktur-Ressource, die praktisch brach liegt, weil jedes einzelne Netz in der Regel nur von einem einzigen Haushalt genutzt wird, der das jeweilige Passwort kennt. Das BGH-Urteil wird hier vermutlich auch die letzten noch offenen Netze schließen helfen, obwohl die Politik lautstark ambitionierte Breitbandstrategien verkündet und den weiteren Ausbau der mobilen Internetversorgung fördern will. Continue reading Goldmedia-Kolumne: Wer Breitband für alle will, könnte auch freie WLAN-Netze gut finden

Appmania: Das große Geschäft mit den kleinen Anwendungen

Apps gehören heute zum Alltag – für jedes Problem oder Thema eine Anwendung, oder App, – die Abkürzung für Application. Rund 150.000 verschiedene Apps zählt allein der Store von Apple. Dabei erspart sich der Nutzer mit einer App letztlich nur die Verwendung des Browsers.

Dr. Klaus Goldhammer

Eine Apple-Erfindung sind die kleinen Programme für das Smartphone zwar nicht, jedoch brachte erst der 2008 für iPhone und iPod Touch eingeführte App Store die Initialzündung im Markt der mobilen Applikationen und löste eine Lawine an Entwicklungen aus. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona im Februar diesen Jahres konnte man deutlich sehen, welchen Stellenwert Handy-Hersteller und Mobilfunkbetreiber den Smartphone-Apps inzwischen einräumen: Mit dem so genannten „App Planet“ war den kleinen mobilen Internetanwendungen erstmals eine komplette Messehalle gewidmet.

Nahezu jeder Player im Mobile Markt bietet heute irgendeine Art von Application Services und hat in den vergangenen 18 Monaten dem Apple-Beispiel folgend eigene App Stores gelauncht: Darunter Gerätehersteller wie Nokia (Ovi-Store), Samsung (Samsung Application Store), RIM – Research in Motion (BlackBerry App World) oder Sony Ericsson (PlayNow Arena), Plattformbetreiber wie Microsoft (Windows Market Place for Mobile), Google (Android Market) und Qualcomm (Plaza Retail). Zusätzlich gibt es Angebote von Netzbetreibern und vor allem ein ganzes Heer an Drittanbietern. Continue reading Appmania: Das große Geschäft mit den kleinen Anwendungen

Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?

Die Wirtschaftskrise hat auch die privaten Fernseh- und Rundfunksender erfasst. Die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2008/2009“ – im Auftrag von acht Landesmedienanstalten unter Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitet – belegt es schwarz auf weiß: Schon seit dem letzten Quartal 2008 lässt sich die schwierige konjunkturelle Gesamtsituation in der Rundfunkbranche an den Zahlen und Ergebnissen der Sender ablesen.

Privat TV Prognose 2009
Privat TV Prognose 2009

Der Umsatz im privaten Fernsehen sank 2008 zunächst geringfügig um rund zwei Prozent, im privaten Hörfunk allerdings schon um acht Prozent. Mit herben Einschnitten rechnet die Branche jedoch für das laufende Geschäftsjahr 2009: Die privaten Free-TV-Anbieter erwarten einen (weiteren) Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahr von elf Prozent, die privaten Radioveranstalter ein vergleichbares Minus von neun Prozent. Einzig die Teleshopper rechnen zum Jahresende 2009 mit einem sechs-prozentigen Umsatzplus. Sie sind mit ihrem Geschäftsmodell deutlich weniger konjunkturabhängig als die werbefinanzierten TV- und Radioanbieter.

Die Werbeeinnahmen im deutschen Privatrundfunk sind 2008 entsprechend geschrumpft, sie gingen insgesamt um sieben Prozent auf 4,35 Mrd. Euro zurück. Und auch 2010 wird es nach Meinung der Sender nicht besser: Der Großteil der Anbieter rechnet erst 2011 mit einem konjunkturellen Aufschwung und damit auch mit einer Erholung der Werbemärkte. Continue reading Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?