Dezember 2018. Der Kampf um das Geld der Video-on-Demand-Kunden geht 2019 in die nächste Runde. Deutsche TV-Anbieter wie ProSieben, RTL und die Deutsche Telekom investieren massiv in den Ausbau eigener Plattformen, um einen Teil des Kuchens abzubekommen. Doch auch aus den USA kommen mit Disney und Warner Konkurrenten, die den Markt nachhaltig verändern könnten.

Wie wichtig der deutsche Markt für Netflix ist, zeigte sich im Oktober auf den Medientagen München: Gleich fünf neue deutsche Originals kündigte der internationale VoD-Marktführer an und ließ damit den deutschen Streamingmarkt aufhorchen. Das Investment kommt nicht von ungefähr, denn in den Monaten zuvor dominierten andere Anbieter die Nachrichtenlage: Beide großen, privaten Sendergruppen kündigten fast zeitgleich an, 2019 neue Video-Plattformen auf den Markt zu bringen (ProSieben) oder bestehende Plattformen zu erweitern (RTL). ProSieben kooperiert dabei mit Discovery, um auch Sportinhalte bereitstellen zu können – u.a. die Bundesligaspiele, die derzeit über den Eurosport Player gezeigt werden. Auch die deutsche Telekom legte im Oktober vor und brachte ein grunderneuertes Entertain TV an den Start, das nun auch unabhängig von TV- und Internet-Paketen einzeln über das Internet genutzt werden kann.
Junge Zielgruppen schauen hauptsächlich VoD
Die Investitionen der deutschen TV-Sender und Internetriesen kommen dabei nicht überraschend, jedoch möglicherweise recht spät. VoD hat in den jungen Zielgruppen die Fernsehnutzung bereits abgelöst – dies zeigen vor allem die ARD/ZDF-Onlinestudie und der Digitalisierungsbericht der Medienanstalten. Nach Letzterem kommt VoD in der Altersgruppe 14-29 auf mittlerweile 55,8 Prozent des gesamten Bewegtbildkonsums und lässt das lineare Fernsehen weit hinter sich (28,7%). Die Jungen nutzen im Pay-VoD vor allem Netflix und teilen sich dabei ihre Accounts zu mehreren, was den Dienst unschlagbar günstig macht. Continue reading Trendmonitor 2019. Streamingmarkt in Bewegung: alle gegen Netflix