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Das Netz braucht klare Regeln. Interview mit Bernd Dopp, Chairman & CEO Warner Music Central & Eastern Europe, promedia März 2012

Umsatz mit digitaler Musik in Deutschland stieg 2011 um fast 30 Prozent

„Das Netz braucht klare Regeln“

Interview mit Bernd Dopp, Chairman & CEO Warner Music Central & Eastern Europe

Der weltweite Umsatz mit digitaler Musik stieg 2011 um acht Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar. Damit konnte der Anteil des Umsatzes von digitaler Musik am Gesamtumsatz auf 32 Prozent gesteigert werden. Auch in Deutschland verzeichnet der Digitalmarkt derzeit starke Wachstumsimpulse: So stiegen allein die Download-Umsätze im letzten Jahr um 28,8 Prozent an. Nach aktuellen Schätzungen des BVMI liegt der Anteil des Digitalmarkts in Deutschland bei etwa 17 Prozent. Trotz der positiven Impulse stellt die Online-Piraterie nach wie vor die größte Hürde für nachhaltiges Wachstum für Musik im Internet dar. Laut einer aktuellen Studie (IFPI/Nielsen) greift weltweit jeder vierte Internetnutzer regelmäßig auf unlizenzierte Dienste zu.

Bernd Dopp
Bernd Dopp

promedia: Herr Dopp, 54 Prozent der Deutschen haben zu Weihnachten 2011 Musik verschenkt. In wie weit konnte Warner Music von dieser Musik-Weihnachtswelle profitieren?
Bernd Dopp:
Wir sind mit dem Ergebnis des ersten Quartals unseres Geschäftsjahres, dass am 1. Oktober begann, dank der Erfolge von Udo Lindenberg, Michael Bublé, Roger Cicero und diverser anderer Künstler unseres Hauses, sehr zufrieden. Damit haben wir eine wichtige Grundlage für den Erfolg des Gesamtjahres geschaffen.

promedia: Wie schätzen Sie die gegenwärtige Entwicklung der deutschen Musikwirtschaft ein?
Bernd Dopp:
Der vom Bundesverband der Musikindustrie und media control gerade veröffentlichte Trendreport 2011 weist aus, dass sich nach vorläufigen Angaben der Branchenumsatz, der mit physischen Tonträgern und Downloads in 2011 erwirtschaftet wurde, auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Seit 1997 gibt es erstmalig keinen Umsatzrückgang. Der Markt ist also stabil und das ist natürlich eine sehr gute Nachricht für die gesamte Branche. Vor dem Hintergrund des im letzten Jahr erzielten digitalen Umsatzwachstums von mehr als 28Prozent ist festzustellen, dass die Musikwirtschaft in Deutschland ihre Hausaufgaben gemacht hat. Die von vielen Medien immer wieder totgesagte CD macht immer noch mehr als 74 Prozent des Umsatzes unserer Branche aus und wird noch lange im Markt existieren. Continue reading Das Netz braucht klare Regeln. Interview mit Bernd Dopp, Chairman & CEO Warner Music Central & Eastern Europe, promedia März 2012

Goldmedia Trendmonitor 2012 veröffentlicht. Was bringt das Jahr 2012 für die Medien-, Entertainment- und Telekommunikations-Branche?

Goldmedia veröffentlicht alljährlich Analysten-Kommentare und Thesen zu wichtigen Trends des kommenden Jahres in Deutschland. Der Trendmonitor 2012 gibt einen Ausblick auf ausgewählte Entwicklungen in den Bereichen Medien, Telekommunikation, Entertainment, Internet und Social Media.

Alle Themen und Analysen: www.goldmedia.com/aktuelles/trendmonitor-2012.html

Wir sind ein sehr interessanter Sparringspartner. Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. im Gespräch mit promedia

In einem promedia-Gespräch appelliert der neue Geschäftsführer des Bundesverbandes der Musikindustrie, eingedenk eigener, schlechter Erfahrungen an andere Kreativbranchen, „darauf zu achten, früh genug ihre Rechte konsequent wahrzunehmen und damit eben auch zu schützen, sowie natürlich entsprechende Angebote für Verbraucher zu schaffen.“ Trotz deutlicher Zuwächse bei bezahlten Downloads um 40 Prozent im 1. Halbjahr 2010, ist das Ausmaß der Piraterie noch immer erschreckend: Auf einen legal erworbenen Song kommen immer noch rund fünf bis sechs illegale Downloads. Allein im letzten Jahr sind 258 Millionen Files aus illegalen Tauschbörsen und One-Click-Hostern heruntergeladen worden.

Dr. Florian Drücke
Dr. Florian Drücke

promedia: Herr Drücke, die Zeitschriftenverleger haben jüngst festgestellt: „Print is back!“ Können Sie auch sagen: „CD is back“?
Florian Drücke: Die CD ist noch nie weg gewesen, auch wenn manche seit Langem tönen, sie sei bereits tot. Die CD ist im Vergleich zu Print nicht wieder da, sie ist noch immer da und macht rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland aus. Das macht uns in Deutschland, im Vergleich zu anderen europäischen und internationalen Märkten, derzeit stark.

promedia: Welche Musik wird auf CD noch gekauft?
Florian Drücke: In diesem Kontext ist das eine sehr spannende Frage: Die Musikindustrie veröffentlicht das gesamte Repertoire auf CD. Jeder bekommt die Musik die er persönlich bevorzugt nach wie vor auf CD. Man kann aber sicherlich sagen, dass  Musik, die ältere Zielgruppen anspricht (Klassik, Jazz, Volksmusik und Schlager), prozentual mehr über die CD verkauft wird als über den Download. Hingegen werden tendenziell Pop und Rock sowie Dance in der jüngeren Zielgruppe vermehrt über Download gekauft.

promedia: Worauf führen Sie zurück, dass die Mehrzahl noch immer Anhänger der CD ist?
Florian Drücke: Wir scheinen mit Deutschland ein besonderes Umfeld zu haben, in dem das haptische Erlebnis besonders hoch geschätzt wird und in dem der Sammelaspekt, die Musik im Regal zu haben und darauf zugreifen zu Continue reading Wir sind ein sehr interessanter Sparringspartner. Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. im Gespräch mit promedia