Tag Archives: Public Value

Goldmedia-Preis für Medienwirtschaft an Fiona Fehlmann für Masterarbeit – Legitimität durch PSM-Narrative? Zum Einfluss von Public Service Media Narratives auf die Legitimitätsbeurteilung der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft

01.03.2018. Vor wenigen Tagen verlieh Goldmedia zum zweiten Mal den Preis für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft. Mit dem Goldmedia-Preis sollen medienwirtschaftliche Forschungsthemen gefördert werden. Viele Themen der Abschlussarbeiten sind brandaktuell und von hoher gesellschaftlicher Relevanz, so dass wir sie unbedingt mehr ins Blickfeld rücken wollen. Einige Preisträger und ihre ausgezeichneten Abschlussarbeiten wollen wir im Goldmedia-Blog etwas näher vorstellen.

Wir haben in diesem Jahr drei erste Preise verliehen und zehn weitere Arbeiten mit einer Urkunde gewürdigt.

Fiona Fehlmann, Preisträgerin Goldmedia-Preis für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft 2017
Fiona Fehlmann, Preisträgerin Goldmedia-Preis für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft 2017

Ein erster Preis für Fiona Fehlmann

Legitimität durch PSM-Narrative? Ein Experiment zum Einfluss von Public Service Media Narratives auf die Legitimitätsbeurteilung der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR)
  • Philosophische Fakultät der Universität Zürich
  • Masterarbeit zur Erlangung des Hochschulgrades Master of Arts in Sozialwissenschaften
  • Juni 2017

Fiona Fehlmann beschäftigte sich mit der aktuellen Debatte zur Legitimität des öffentlichen Rundfunks, konkret in der Schweiz. Ihre Masterarbeit trägt den Titel „Legitimität durch PSM-Narrative? Ein Experiment zum Einfluss von Public Service Media Narratives auf die Legitimitätsbeurteilung der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR)“. Der Preis wurde vergeben, weil sich die Absolventin sowohl theoretisch als auch methodisch auf äußerst hohem Niveau der sehr komplexen Frage zur Legitimität öffentlicher Organisationen widmet und ihre Ergebnisse diverse Ansatzpunkte für die aktuelle Diskussion und die weitere Public-Value-Forschung liefern.

In einem Kurzinterview erläutert Fiona Fehlmann, was die besonderen Herausforderungen bei diesem Thema waren. Die Zusammenfassung enthält die wesentlichen Key Facts.

Kurzinterview mit Fiona Fehlmann

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Trendmonitor 2017. Vom Public Value zur Gemeinwohl-Orientierung. Trend-Ausblick von Klaus Goldhammer

Vom Public Value zur Gemeinwohl-Orientierung: Medien und Infrastrukturanbieter werden 2017 intensiver ihren Nutzen für die Gesellschaft ermitteln

19.12.2016. Die Idee der „Public Value“-Forschung wurde erst 1995 von Harvard-Prof. Mark Moore als Gegenentwurf zum klassischen „Shareholder Value“ entwickelt: Er begann mit der Frage, welchen konkreten Mehrwert eine Stadtverwaltung für die Gesellschaft erbringe? Moores Modell untersucht dazu, welche Quellen der Legitimation es gebe, auf welche Unterstützung eine Institution bauen könne und welche operativen Kapazitäten sie für ihre Aufgaben habe.

Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia
Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer Goldmedia

Das war der erste Schritt in ein neues Forschungsfeld, das sich deutlich vom klassischen Thema „Corporate Social Responsibility“ abhebt. Public Value – oder das schöne deutsche Wort Gemeinwohl – meint heute den konkret messbaren Wertbeitrag oder Nutzen, den Unternehmen oder öffentliche Institutionen intern wie extern durch ihre eigene Arbeit für die Gesellschaft erbringen.

Public Value-Analysen werden dadurch zu einem modernen Instrument der Leistungsmessung und ermöglichen dadurch mehr Transparenz und Steuerung. Damit wird es möglich, die Gemeinwohl-Leistung zu erfassen, Qualität zu messen und für alle besser nachvollziehbar zu machen. BBC und ORF oder auch die kanadische CBC haben deshalb regelmäßige Public Value-Berichte eingeführt. Auch die deutschen Dreistufentests haben fallbezogen Auswirkungen und Nutzen öffentlich-rechtlicher Online-Medien intensiv untersucht. Continue reading Trendmonitor 2017. Vom Public Value zur Gemeinwohl-Orientierung. Trend-Ausblick von Klaus Goldhammer

Private Nachrichten für andere Nutzer. Dr. Wolfgang Schulz, Direktor des Hans- Bredow-Instituts, im Gespräch mit promedia

Die bestehenden gesetzlichen Pflichten für Vollprogramme ließen sich durch ein Anreizsystem zur Förderung von besonderen publizistischen Leistungen sinnvoll ergänzen. So lautet eines der zentralen Ergebnisse des von der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) in Auftrag gegebenen Gutachtens des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung zum Thema „Regulierung durch Anreize“. Die Studie wurde heute im Rahmen des DLM-Symposiums 2011 „Was soll der private Rundfunk für die Gesellschaft leisten?“ in Berlin vorgestellt.

Dr. Wolfgang Schulz
Dr. Wolfgang Schulz

promedia: Herr Schulz, was zählt Ihrer Meinung nach zu Public Value bei privaten TV-Sendern?
Wolfgang Schulz: Das ist eigentlich eine Frage für die Politik, nicht für die Wissenschaft. Denn was als Public Value, als gesellschaftlicher Mehrwert angesehen wird, ist nicht vorgegeben. Jedenfalls dort, wo gesellschaftlich relevanten Informationen zur Verfügung gestellt werden, erfüllen Fernsehsender eine besondere Funktion. Insofern ist vor allen Dingen die Rundfunkpublizistik wertvoll. Aber auch der Bereich der qualitativ anspruchsvollen Kindersendungen sollte nicht vernachlässigt werden.

promedia: Eine Analyse hat einen Rückgang von Nachrichten bei privaten Sendern ergeben. Wird das nicht durch andere publizistische Inhalte ergänzt.
Wolfgang Schulz: Nachrichten erfüllen sicher eine ganz besondere Funktion, da sie in einer ganz bestimmten Form und thematisch offen Informationen zur Verfügung stellen. Der Kollege Weiß zeigt in dem aktuellen Programmbericht auch den statistischen Zusammenhang zwischen Nachrichtenangebot und Informationsleistung der Sender. Es ist aber auch richtig, dass die Diskussion nicht auf Nachrichten verkürzt werden kann, letztlich geht es darum, dass sich die Gesellschaft adäquat über sich selbst informiert. Dazu leisten etwa auch Dokumentationen einen wichtigen Beitrag. Continue reading Private Nachrichten für andere Nutzer. Dr. Wolfgang Schulz, Direktor des Hans- Bredow-Instituts, im Gespräch mit promedia