Tag Archives: DABplus

Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia

„Das analoge Radio funktioniert auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind“, so der Geschäftsführer der beiden Berliner Radiosender 104.6 RTL und Spreeradio 105,5. Diese Meinung verdeutlicht die Position der meisten privaten Radiosender, während Regiocast weiter für eine nationale DAB-Verbreitung eintritt und sich auch für eine Frequenz beworben hat, lehnt die RTL-Radiogruppe DAB als Alternative zum UKW ab. „DAB oder DABplus ist für einen privaten Radioanbieter in der jetzigen Form nicht finanzierbar“, so Schmitter in einem promedia-Gespräch. Zugleich betont der RTL-Radiomann, dass die Nutzung der Radioangebote Online und über Apps deutlich zunimmt: „Unsere Apps werden momentan 10.000-fach heruntergeladen und landen regelmäßig in den Top Ten-Listen des App-Stores.“ Inzwischen seien mit den Apps auch e Erlöse zu generieren. „Es ist ein Geschäftsmodell, das von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr besser wird. Das ist aus unserer Sicht vielversprechender als DAB.“

Stephan Schmitter
Stephan Schmitter

promedia: Herr Schmitter, das Radio erweckt gerne den Eindruck modern zu sein. Warum bleibt das UKW-Radio das letzte analoge Medium?
Stephan Schmitter: Das UKW-Radio wird häufig schlecht geredet, obwohl es dazu keinen Grund gibt. Das allgemeine Interesse an digitalen Verbreitungswegen und Online ist berechtigt. Der Markt wächst stark und wir registrieren und analysieren dieses wichtige Feld sehr genau. Doch Fakt ist, dass anders als bei der Musik-CD oder der Schallplatte – deren Verkaufszahlen rückläufig oder kaum noch wahrnehmbar sind – Radio immer noch auf dem klassischen UKW-Weg jeden Tag von rund 80 Prozent der Deutschen gehört wird. Und trotzdem hat Radio sogar als eines der ersten Medien mit den Webradios zusätzlich neue Verbreitungswege erschlossen und auch sehr schnell Apps für mobile Endgeräte  angeboten. Das Radio ist darüber hinaus von Beginn an digital terrestrisch über DVB-T empfangbar.
Das analoge Radio funktioniert also auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind. Unser Sender 104.6 RTL, seit Jahren Marktführer in Berlin, hat in diesem Jahr die besten Reichweiten seit 10 Jahren erzielt. Das Radio lebt!

promedia: Sie bieten den Hörern keine andere Alternative. Man muss Sie ja über UKW hören, wenn man von einer massenweiten Verbreitung ausgeht. Continue reading Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia