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Pay-TV 2011 – ein Markt zwischen drohenden Einbußen und Hoffnung: Funktionieren HD-Fernsehprogramme als Rettungsanker? Goldmedia Trendmonitor – Trends und Ausblick 2011

Was bringt das Jahr 2011 für die Medien-, Entertainment- und Telekommunikations-Branche? Im Goldmedia Trendmonitor 2011 geben Goldmedia-Experten in Form von Kurzanalysen einen Ausblick auf wichtige Entwicklungen des Jahres 2011 in den Bereichen Medien, Telekommunikation, Entertainment und Internet.

Entwicklungen im Pay-TV-Markt

Dr. Michael Schmid
Dr. Michael Schmid

Mehrere Milliarden Euro steckte Rupert Murdoch bereits in das deutsche Sky bzw. das frühere Premiere. Auch die Kabelnetzbetreiber starteten mit großen Werbekampagnen ins Premium Pay-TV und versuchten sich auch an den Rechten der Fußball Bundesliga. Zudem startete der Satellitenbetreiber Astra mit HD+ seinen Angriff aufs Pay-TV. Die große Hoffnung: Wachstum im Pay-TV bei der zunehmenden Digitalisierung der immer noch erstaunlich weit verbreiteten analogen Fernsehwelt in Deutschland.

Realität und Ausgangsbasis für 2011 aber sehen anders aus: Die Abonnentenzahlen von Sky blieben mit 2,4 Mio. lange Zeit eher konstant. Erst nach einer Anpassung der Preisstrategie und günstigeren Paketen steigen die Kundenzahlen wieder leicht auf 2,5 Mio. an.

Auch die Kabelnetzbetreiber kommen beim Verkauf ihrer Premium-TV-Dienste nur schleppend voran. Unitymedia verzeichnete sogar rückläufige Pay-TV-Kundenzahlen beim digitalen Premium Pay-TV, 2009 minus 14 Prozent. 2010 werden nur noch die Digital-TV-Kunden insgesamt ausgewiesen – ohne den Anteil Premium Pay-TV. Die Premium-Pay-TV-Kunden von Kabel Deutschland lagen im September 2010 bei 1,1 Mio. – immerhin über zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Continue reading Pay-TV 2011 – ein Markt zwischen drohenden Einbußen und Hoffnung: Funktionieren HD-Fernsehprogramme als Rettungsanker? Goldmedia Trendmonitor – Trends und Ausblick 2011

Deutschland einig Pay-TV-Land

Deutschland einig Pay-TV-Land
Deutschland einig Pay-TV-Land

Nachdem Premiere im vergangenen Oktober einräumte, dass etwa jeder fünfte Kunde nur virtuell existierte, gab es vielerorts generelle Zweifel, ob Pay-TV als Geschäftsmodell in Deutschland überhaupt haltbar sei. Sind die Deutschen wirklich so zahlungsscheu und unbelehrbar?

Mitnichten. Denn abseits des Marktführers Premiere lässt sich ein deutliches Pay-TV-Wachstum beobachten: Rund 1,8 Millionen digitale Pay-TV-Kunden der Kabelanbieter und mehr als 500.000 IPTV-Abonnenten zeugen nicht unbedingt von einer „Geiz ist geil”-Mentalität, wenn es um hochwertige TV-Inhalte geht. Von einem „Free-TV-Land” kann ohnehin keine Rede sein, wenn rund 18 Millionen TV-Haushalte monatlich für ihren Kabelanschluss zahlen, obwohl dieser teils gut in den Mietkosten verborgen ist.

Abseits davon etablieren sich fast unbemerkt immer mehr Internet-TV-Dienste, für die bereitwillig gezahlt wird: Immerhin ist jeder fünfte der monatlich rund zehn Millionen RTLNow-Abrufe kostenpflichtig! Es spricht also vieles dafür, dass Pay-TV keineswegs zum Scheitern verurteilt ist. Gute Inhalte dürfen und müssen sogar Geld kosten – auch weiterhin und sogar in Deutschland.

Dr. Klaus Goldhammer ist Geschäftsführer der Strategieberatung Goldmedia GmbH.
E-Mail: info@goldmedia.de