27. April 2021. Goldmedia hat im April 2021 zum fünften Mal den Preis für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft vergeben.
Ein erster Preis ging an Josefine Marie Beer und ihre Bachelorarbeit “From Free to Fee – Eine Conjoint-Analyse der Erfolgsfaktoren von kostenpflichtigen Musik-Streaming-Diensten”, Technische Hochschule Köln, 2020
Mythos Filterblase: Die „Bubble“ ist bereits geplatzt
Trendartikel von Klaus Goldhammer
20. Dezember 2017. Die Diskussionen um Fake News und die Auswahlmechanismen von sozialen Netzwerken haben die Debatten um Filterblasen[1] und Echokammern[2] neu befeuert. Personalisierungs-Algorithmen, so heißt es immer wieder gern, hätten uns einen medialen Tunnelblick beschert! Die Algorithmen würden uns nur noch das zeigen, was uns interessiert und dadurch die einstige Informationsvielfalt verengen. Seit 2011, als der amerikanische Internetaktivist Eli Pariser sein Buch „Filter Bubble“ veröffentlichte, geistert dieser Mythos in den Köpfen. Doch die Medienforschung konnte die Behauptung von Pariser nicht bestätigen. Die Filterblase ist schon lange geplatzt. Es gibt keinen Beweis für ihre Existenz.
Personalisierte und individuell abgestimmte Inhalte sind aus Nutzersicht sicherlich attraktiv. Durch den Content-Reichtum des Internets werden wir immer anspruchsvoller und engstirniger in der Frage, welche Themen relevant sind: Was nicht interessiert, wird flugs weggewischt oder gescrollt. Diese These befeuerte schon Mark Zuckerberg, als er davon sprach, dass ein Eichhörnchen, dass vor dem eigenen Haus stirbt, für viele relevanter sei, als sterbende Menschen in Afrika.[3]
Sobald es aber um die verfassungsrechtlich gewünschte Idee der freien Meinungsbildung und den uneingeschränkten Zugang zu Informationen für Bürgerinnen und Bürger geht, soll es keine Filter geben. Damit sich Nutzerinnen und Nutzer eine eigene Meinung bilden können, müssten auch stets Gegenargumente und Perspektiven präsentiert werden. Wenn man aber nur noch im Newsfeed gefiltert das sieht, hört oder liest, was man bereits denkt oder glaubt, bekomme man auf Dauer einen „Tunnelblick“. – Fazit der Kritiker: Die Selektionsmethoden von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken würden „Filterblasen“ oder „Echokammern“ und damit auch politische Polarisierung und Radikalisierung befördern.
Die Filterbubble ist nicht mehr als eine Seifenblase
16.02.2017. Die Masterarbeit von Timo Schäfer gehört zu den Arbeiten, die Goldmedia im Rahmen des Preises für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft ausgezeichnet hat. Das Thema seiner englischsprachigen Master Thesis: Social Media Plugins and the Market for Web Trackers. Die Ausschreibung war offen für deutsch- und englischsprachige Arbeiten aus unterschiedlichen Fachrichtungen.
Auszeichnung für Timo Schäfer
Social Media Plugins and the Market for Web Trackers
University of Zurich, Department of Business Administration
Master Thesis
August 2016
Passgenaue Werbung ist ein großes Ziel und Tracking eine Basistechnologie im Internet. Timo Schäfer gibt in seiner Arbeit einen Einblick in den Markt für Third-Party Tracker, insbesondere in die Rolle der Social Media Plugins. Sein Thema ist besonders im Hinblick auf Datenschutz und die Verwendung personenbezogener Daten von großer Aktualität und Relevanz.
08.02.2017. Die Bachelorarbeit von Timo Diers zur Personalisierung der digitalen Musikindustrie wurde im Rahmen des Goldmedia-Preises für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft mit einer Auszeichnung gewürdigt. Seine Bachelorarbeit widmet sich dem Thema, wie automatisierte Musikempfehlungssysteme funktionieren. Den Preis für innovative Abschlussarbeiten im Bereich Medienwirtschaft hat Goldmedia im Januar 2017 erstmalig vergeben. Im Rahmen einer Blogreihe stellen wir die Ausgezeichneten vor – heute Timo Diers und seine Abschlussarbeit, geschrieben an der Popakademie Baden-Württemberg. Die Fakten im Überblick:
Auszeichnung für Timo Diers
Die Personalisierung der digitalen Musikindustrie: Empfehlungssysteme cloudbasierter Streaming On Demand Services in Theorie und Praxis
Popakademie Baden-Württemberg, Fachrichtung Musikbusiness
Bachelorarbeit
Dezember 2015
Timo Diers stellte sich drei grundlegende Forschungsfragen: 1. Wie funktionieren automatisierte Musikempfehlungssysteme aus technischer und anwendungsbezogener Sicht? 2. Wie werden die Themen „Personalisierung“ und „Empfehlungssysteme“ in der Praxisrealität der Anwender behandelt und erlebt? und 3. Lassen sich aus der Praxisrealität der Anwender Relativierungen und Bestätigungen der theoretischen Grundlagen von Empfehlungssystemen vornehmen?
Wenn sich am 13. Mai die Vertreter der Radio- und Onlinewelt zum Radiocamp in Hamburg treffen, rücken Webradios wieder stärker in den Branchenfokus. Klar ist längst, dass Anzahl, Vielfalt und Nutzung zunehmen: Laut BLM-Webradiomonitor sind über 2.700 Internetradios in Deutschland aktiv. Die Potenziale von Online-Radio- und Musikdiensten sind aber wohl noch größer.
Anders als in Deutschland gibt es in den USA den Webradiodienst Pandora. Pandora bietet einen personalisierbaren Musikstream und führt mit deutlichem Vorsprung das Ranking der meistgeladenen iPhone-Apps im Bereich Musik in den USA an. Das zeigt, welch große Nachfrage es gerade nach individualisierbaren Webradio-Diensten gibt, – wenn sie denn gut funktionieren. Dass Pandora (neben einigen anderen Diensten wie zum Beispiel Spotify) in Deutschland nicht abrufbar ist, beruht auf bislang wohl ungeklärten urheberrechtlichen Fragen.
Im Unterschied zu Deutschland scheint sich auch die Radionutzung bei den 12 bis 24-jährigen Amerikanern bereits deutlich geändert zu haben: Hörten im Jahr 2000 noch 74 Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen morgens Radio in den USA, waren es 2010 nur noch 41 Prozent.