Tag Archives: MA

Warum Social Media für Radiosender immer wichtiger wird. Von Twitter-Charts zu Facebook-Quotient. Gastkommentar auf kress.de von Christoph Schwab, Head of Research Goldmedia

Ob Studien zu Facebook-Freunden bei DAX-30-Unternehmen oder die Twitter-Charts deutscher Radiosender von Rockbär.de: Immer häufiger werden Unternehmen hinsichtlich  ihre Social-Media-Aktivitäten verglichen. Doch was sagen die Zahlen der „Freunde“ oder „Follower“ eigentlich konkret aus? Bezogen auf den Radiomarkt: Macht es einen Unterschied, ob ein Radiosender mehr als 45.000 Facebook-Freunde hat – wie etwa KISS FM – oder weniger als 1.000 – wie z.B. Radio Brocken oder Radio Teddy?

Christoph Schwab
Christoph Schwab, Head of Research, Goldmedia Custom Research GmbH

Zunächst einmal sind die Daten der Radiostationen schwer vergleichbar, weil Sendegebiete und technische Reichweiten jeweils unterschiedlich sind. Aber, es gibt eine Bezugsgröße, zu der man die Facebook-Freunde leicht in Beziehung setzen kann: die Währung der Radiobranche – die zweimal jährlich ermittelten Hörerzahlen laut Media Analyse (MA). Teilt man etwa die Zahl der Facebook-Freunde durch die Hörer pro Durchschnittsstunde, erhält man einen Wert, den man als „Facebook-Quotienten“* bezeichnen kann. Ist dieser Wert hoch, heißt das zunächst erst einmal nichts weiter, als dass der Sender im Bezug zur Hörerzahl viele Facebook-Freunde hat und offenbar in diesem Bereich sehr aktiv ist. Ist der Quotient niedrig, fährt der Sender entweder wenige oder eher erfolglos Social Media Aktivitäten. Möglicherweise ist auch seine Zielgruppe wenig Facebook-affin (z.B. ältere Zielgruppe) oder das Programm hat einfach zu wenig Zugkraft, um die Hörer zu „Freunden“ zu machen.

Statistischer Selbstzweck? Oder hat der Facebook-Quotient auch Aussagekraft?

Der Blick auf die Fakten: Erst Anfang März wurden die MA-Zahlen 2011/I veröffentlicht. Man muss an dieser Stelle unbedingt erwähnen, dass es in der MA-Erhebungs-Methodik (wieder einmal) Änderungen gegeben hat und die Daten daher nur bedingt mit der letzten MA 2010/II vergleichbar sind. Setzt man sie dennoch in Beziehung, lässt sich Interessantes feststellen: Die drei Sender mit den höchsten prozentualen Hörerzuwächsen laut MA (Zielgruppe 14+) – es sind Energy München (+61%), Radio BOB! in Hessen (+47%) und Energy Hamburg (+44%) – haben allesamt einen sehr hohen Facebook-Quotienten. Energy München hatte kurz nach Veröffentlichung der MA-Zahlen 28.975 Facebook-Freunde bei 61.000 Hörern in der Durchschnittsstunde und kommt nach oben genannter Formel auf einen Facebook-Quotienten von 48, der von Radio BOB! beträgt 21 und der von Energy Hamburg liegt bei 31. Ein Großteil der TOP15-Sender mit den stärksten prozentualen Zugewinnen bei der MA hat einen recht hohen Facebook- Continue reading Warum Social Media für Radiosender immer wichtiger wird. Von Twitter-Charts zu Facebook-Quotient. Gastkommentar auf kress.de von Christoph Schwab, Head of Research Goldmedia

Artikel von Goldmedia-Geschäftsführer Dr. Florian Kerkau bei RADIOSZENE. Radioforschung goes online

Artikel von Dr. Florian Kerkau bei RADIOSZENE

29. September 2010. Reichweitendaten für Hörfunksender erscheinen nur zweimal im Jahr. Vielen Radiomanagern ist das zu wenig, um den Erfolg ihrer Sender optimal zu steuern. Gerade größere Sender beauftragen daher regelmäßig Marktforschungsunternehmen mit der Durchführung eigener Studien, die deutlich tiefergehendes Zahlenmaterial liefern als die MA. Üblicherweise werden diese Hörerbefragungen telefonisch durchgeführt. Man möchte möglichst nah an der Methodik der MA bleiben, denn diese Werte gilt es schließlich nach oben zu bringen. Die telefonische Erhebungsweise liefert verlässliche Daten, hat aber zwei entscheidende Nachteile: Zum einen dauert sie verhältnismäßig lang, zum anderen ist sie recht kostenintensiv. Vor allem kleinere Stationen können sich die Durchführung eigener Studien deshalb oft nicht leisten.

Sind Online-Befragungen eine Alternative?

In der Marktforschung jenseits der Radioforschung erleben Online-Befragungen derzeit einen Boom. Im Vergleich zur Telefonbefragung fallen hier nur etwa die Hälfte der Kosten an. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 nutzen 69,4 Prozent der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren das Internet. Betrachtet man lediglich jüngere Alterscluster, liegt dieser Anteil noch deutlich darüber: 100 Prozent bei den 14-19-Jährigen und 98,4 Prozent bei den 20-29-Jährigen. Fällt es da noch ins Gewicht, wenn man die „Offliner“ bei der Datenerhebung systematisch ausklammert – erst recht dann, wenn die jungen Zielgruppen der Privatradiosender befragt werden sollen? Die Goldmedia Custom Research GmbH ist als unabhängiges Institut dieser Frage mit einer Vergleichsstudie auf den Grund gegangen. Dazu wurden im Frühjahr 2010 die Daten für eine Marktstudie im Raum Berlin parallel mit je 800 Teilnehmern sowohl online als auch telefonisch erhoben. Sowohl Befragungsgebiet als auch Stichprobengröße und Altersschichtung waren bei der Befragung identisch. Das Studienfazit ist eindeutig: Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen aus Telefon- und Onlinebefragung sind (überraschend) gering und bewegen sich überwiegend im Bereich der statistischen Schwankung. Continue reading Artikel von Goldmedia-Geschäftsführer Dr. Florian Kerkau bei RADIOSZENE. Radioforschung goes online