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Goldmedia beim Bitkom Workshop am 19.4.2012: Mobile Usability. Was geht und was nicht?

Machen wir in Zukunft alles mobil – und die Konsequenzen? 

Dies ist der Titel eines Workshops der Bitkom Akademie in Köln am 19. April 2012. Dr. Florian Kerkau, Geschäftsführer der  Goldmedia Custom Research GmbH referiert zum Thema: “Mobile Usability: Was geht und was nicht?

Dr. Florian Kerkau, GF GOLDMEDIA

Aus dem Einladungstext: Das mobile Telefon ist laut Untersuchungen inzwischen zum Begleiter No. 1 des Menschen geworden, sogar angeblich vor Freundin und Bibel. Das gilt nicht nur in Industrieländern, sondern auch in vielen Entwicklungsländern, für die das „Mobile“ die zentrale Informationsquelle und das Zahlungsmittel ist. Die Frage stellt sich prominenter denn je: Wie weit wird das gehen und welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

Der Workshop bietet An- und Einsichten von Mobil-Experten aus der Geräteindustrie und spezialisierten Agenturen, Marktforschern und anderen Mobilfunk-Experten.

Weitere Informationen

 

Wie Alte und Junge ihre Smartphones nutzen. Goldmedia-Gastkommentar von Florian Kerkau bei kress.de

Dr. Florian Kerkau, Goldmedia
Dr. Florian Kerkau, Goldmedia

Erst kürzlich hat der Hightech-Verband BITKOM aktuelle Zahlen zum Smartphonemarkt in Deutschland veröffentlicht: Demnach wurden 2011 hierzulande 11,8 Millionen Smartphones verkauft, das sind bereits 43 Prozent aller verkauften Handys und ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Drittel. Der Verkaufsboom ist beeindruckend und kurbelt das Umsatzwachstum der Anbieter kräftig an. Immer mehr Nutzer entscheiden sich für diese kleinen “Alleskönner”, wenn es um ein neues Handy geht. Und die leisten dank wachsender Prozessor-, Speicher- und Übertragungsleistungen inzwischen Erstaunliches. Da ist es interessant, etwas genauer hinzuschauen, wofür die Smartphone-Besitzer ihre Mini-Computer eigentlich am liebsten nutzen. Welche Features sind ihnen wichtig, welche weniger und wo gibt es die auffälligsten Unterschiede bei jüngeren und älteren Nutzern? Wie wichtig sind immer schnelleres Surfen oder schärfere Fotos und für wen?

Noch ist die Nutzung recht „handy-traditionell“, wie die Nutzerforschung zeigt. Die beliebteste Funktion auf dem Smartphone ist nach dem Telefonieren immer noch die gute alte SMS – trotz der vielen neuen Möglichkeiten, die es für Kommunikation, Rezeption und Interaktion per Smartphone heute schon gibt. Laut Goldmedia Mobile Monitor 2011* kommunizieren 80 Prozent der weiblichen bzw. 72 Prozent der männlichen Smartphone-Nutzer mindestens wöchentlich per SMS. Dass die SMS-Funktion auch zukünftig die Hitliste der meistgenutzten Features anführen wird, ist indes fraglich. Denn internet-basierte Messaging-Dienste stehen in den Startlöchern – und wer über eine Flatrate ins mobile Internet geht, kann sich die SMS-Kosten mit derartigen Apps sparen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Kommunikationspartner den gleichen Dienst nutzt. Hier muss sich also ein Standard durchsetzen. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge haben zwei Anbieter das Potenzial dazu: Facebook und der Messenger WhatsApp. Diese beiden Apps sind plattformübergreifend die beliebtesten Smartphone-Programme. Continue reading Wie Alte und Junge ihre Smartphones nutzen. Goldmedia-Gastkommentar von Florian Kerkau bei kress.de

Mobilfunkmarkt: Karteileichen als Wachstumsbremse?

Bisher gab es bei der Teilnehmerentwicklung im Mobilfunkmarkt nur einen Trend: Steil nach oben. Eine zentrale Messgröße ist hierbei die Mobilfunkpenetration, also die Anzahl der Teilnehmer pro Einwohner. Wurde etwa 1998 noch eine Mobilfunkpenetration von 17 Prozent gemessen, so liegt der Wert in Deutschland inzwischen bei über 130 Prozent. Die Deutschen nutzen immer häufiger Zweit- und Drittgeräte, etwa eins als berufliches und ein zweites als privates Gerät. So viel zum altbekannten.

Mobilfunkpenetration und Mobilfunk-ARPUs in Deu 2002-2009
Mobilfunkpenetration und Mobilfunk-ARPUs in Deu 2002-2009

Den aktuellsten Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge ist mit diesem Trend jedoch erst einmal Schluss. Im Jahr 2009 stagnierte auf Basis der Quartalszahlen die Teilnehmerentwicklung und ging sogar leicht zurück. Neuere Zahlen des VATM sehen nur noch ein leichtes Wachstum für das Jahr 2009. Sind wir also am Ende des Teilnehmerwachstums angekommen?

Wohl eher nicht. Die Stagnation verdeutlicht vielmehr, dass ein relativ hoher Anteil der als Teilnehmer gezählten SIM-Karten überhaupt nicht genutzt wird – es handelt sich schlichtweg um Karteileichen. Nach Goldmedia-Informationen ist die Stagnation bei der Teilnehmerentwicklung auf eine Bereinigung um genau diese Karteileichen zurückzuführen. Es ist eben nicht immer so, dass die sich im Haushalt anhäufenden SIM-Karten auch alle genutzt werden – insbesondere Prepaid-Karten liegen vielfach ungebraucht in der Schublade.

Ein weiterer hoher Anteil der SIM-Karten dürfte zudem auf solche Nutzer entfallen, die nur sporadisch und nur zur Sicherheit in dringenden Fällen ein Mobiltelefon mit sich führen. Gerade für Senioren ist ein solches Verhalten typisch. Die tatsächliche Nutzung und der damit verbundene Umsatz beschränken sich hier aber auf das Notwendigste. Continue reading Mobilfunkmarkt: Karteileichen als Wachstumsbremse?

Das Handy ist die Geldbörse von morgen. Mobile Payment schon jetzt Alltag in Japan

Ein Leben ohne Handy ist für die meisten Menschen nicht mehr vorstellbar, über 90 Prozent haben ihr Handy rund um die Uhr maximal einen Meter entfernt bei sich. Als „Medium“ zum Einkaufen oder Bezahlen aber ist es in Deutschland noch immer in einer Art embryonalen Entwicklungsstufe: Klingeltöne oder Games via Premium SMS funktionieren bereits gut, mancherorts gibt es auch schon Pilotprojekte für Parkgebühren oder Nahverkehrstickets. Doch dies ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten, die Mobile Payment (M-Payment), die elektronische Zahlungsabwicklung über mobile Endgeräte, bietet.

Akzeptanz von Mobile Payment in Deutschland
Akzeptanz von Mobile Payment in Deutschland

In Asien hingegen und hier vor allem in Japan, der Vorreiternation in Sachen M-Payment und Electronic Cash (eCash) sieht es ganz anders aus. Allein Japans größtes Bahnunternehmen JR-East, das auch den berühmten Shinkansen-Schnellzug betreibt, setzt jährlich rund drei Mrd. US-Dollar per M-Payments um.  Ähnlich wie beim Skilift in den Alpen hält man dazu nur noch das Handy an das Drehkreuz der Zugangskontrolle.

M-Payment ist in Japan also bereits ein milliardenschwerer Markt. Der Umbruch begann dort vor exakt zehn Jahren mit dem Micropayment-System „i-mode“ und Sony’s  elektronischer Geldbörse „Edy“ (für Euro, Dollar, Yen). 2003 wurde Sony‘s Bezahlchip „Felica“ ins Handy integriert und damit das Konzept des „Wallet Phone“ (zu deutsch „Geldbörsen-Handy“) eingeführt – also Mobiltelefone, die als Geldbörse, Kreditkarte und Fahrkarte zugleich fungieren. Konkret wird dazu neben der SIM-Karte zum telefonieren auch eine kleine Kredit-Simkarte zum bezahlen in das Handy eingesteckt.

2009 sind in Japan rund 90 Prozent aller Mobiltelefone auch Wallet Phones. Aufladestationen gibt es im ganzen Land. Per Handy bezahlen kann man in Kaufhäusern, Cafés und Restaurants, an Getränkeautomaten und gern auch beim Erwerb von Tickets. M-Payment und eCash schließen ideal die Lücke zwischen Bargeld und Kreditkarte und sind beliebt beim täglichen Einkaufen. So verzehnfacht sich die Anzahl der eCash-Transaktionen in Japan alle vier Jahre. 2014, so schätzt Eurotechnology, wird es rund 1 Mrd. Handy-Zahlungsv¬orgänge pro Monat in Japan geben.  Derzeit sind mehr als 120 Millionen e-Cash-Karten in Umlauf (davon 12 Mio. „mobile Cards“), d.h. schon heute hat praktisch jeder Japaner zumindest eine dieser elektronischen Karten. Continue reading Das Handy ist die Geldbörse von morgen. Mobile Payment schon jetzt Alltag in Japan