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Goldmedia Studie zum Glücksspielmarkt in Deutschland mit Prognosen bis 2015 erschienen

Durch die restriktiven Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages aus dem Jahr 2008 entwickeln sich große Teile des deutschen Glücksspielmarktes unkontrolliert und werden von ausländischen Anbietern abgeschöpft. Die Folgen sind fiskalische Einbrüche bei Staatseinnahmen und Sportsponsorings sowie das weitere Abwandern der Spieler auf ausländische Glücksspiel-Angebote, ganz besonders im zunehmend attraktiven Online-Bereich.

Studie_Goldmedia_Gluecksspiel_DeutschlandGoldmedia hat in der aktuellen Studie „Glücksspielmarkt Deutschland 2015“, die heute veröffentlicht wurde, die Auswirkungen des Glücksspielstaatsvertrages, der mit Blick auf die Suchtprävention das staatliche Monopol stärkt und Online-Vertrieb sowie Glücksspiel-Werbung verbietet, eingehend analysiert und mögliche Entwicklungsszenarien bis 2015 beschrieben.

Studienautor Dr. Michael Schmid, Senior Consultant Goldmedia GmbH:

„Die anstehende Neuordnung des Glücksspielstaatsvertrags, die spätestens bis Ende 2011 erfolgen muss, bietet die Chance zur Überprüfung nicht gewollter Effekte“.  Das gilt insbesondere für die Regulierung der bislang verbotenen Angebote im Internet. Ohne Onlinevertrieb ist der Glücksspielmarkt heute nicht mehr zeitgemäß. ”

Ausführliche Studieninformationen finden Sie unter: www.goldmedia.com

Goldmedia-Kolumne: Kein Glück mit dem Glücksspielstaatsvertrag?

Nach Bruttospielerträgen generierte der Glücksspielmarkt in Deutschland 2009 insgesamt rund 10 Mrd. Euro. Glücksspiel zählt damit zu jenen Märkten, deren Entwicklung eine ganze Reihe gesamtwirtschaftlicher Effekte hat. Der Staat generiert Einnahmen aus der Besteuerung des Glücksspiels: 2008 waren das 3,4 Mrd. Euro, auf gleichem Niveau lagen diese nach Goldmedia-Schätzungen auch 2009. Hinzukommen die Unterhaltungsautomaten, die dem Staat im vergangenen Jahr knapp 1,3 Mrd. Euro einbrachten.  Die Einnahmen sind teilweise zweckgebunden – bspw. für Kultur, Sport, Soziales und Denkmalpflege.

Dr. Michael Schmid
Dr. Michael Schmid

Mit dem sogenannten Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) sind 2008 in Deutschland die Karten für Glücksspiel neu gemischt worden: Insbesondere mit Blick auf die Suchtprävention wurde das staatliche Monopol gestärkt, Online-Vertrieb und Werbung für Glücksspiele wurden verboten. Die rechtliche Situation dieses Marktes in Deutschland ist mit einer Vielzahl anhängiger Verfahren überaus komplex. Der GlüStV läuft über vier Jahre. Ende 2011 wird eine Verlängerung nur dann beschlossen, wenn mindestens 13 Bundesländer dem zustimmen.

Die ökonomischen Auswirkungen der neuen Rechtsvorschriften auf den Glücksspielmarkt sind nicht unerheblich. Zu den Folgen, die Goldmedia durch kontinuierliche Marktanalyse ermittelt hat , gehören teils massive Umsatzeinbrüche der staatlichen Glücksspielanbieter, das weitere Wachstum des Online-Sektors – der inzwischen vollständig im rechtsgrauen Raum operiert – sowie das Abwandern von privaten Unternehmen ins Ausland. Gesamtfazit der veränderten Rahmenbedingungen: Der Glücksspielmarkt in Deutschland wird zunehmend stärker vom Ausland kontrolliert. Continue reading Goldmedia-Kolumne: Kein Glück mit dem Glücksspielstaatsvertrag?