Gründen 2.0 : Erster Auszug aus dem neuen Buch von Klemens Gaida

Klemens Gaida: Gründen 2.0: Erfolgreiche Business-Inkubation mit neuen Internet-Tools
Gabler Verlag Juli 2011

Einleitung: Eine Welt voller ungenutzter Ideen?

Artikelserie
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„Ich bin ein guter Schwamm, denn ich sauge Ideen auf und mache sie dann nutzbar. Die meisten meiner Ideen gehörten ursprünglich Leuten, die sich nicht die Mühe gemacht haben, sie weiterzuentwickeln.“

Thomas Alva Edison

„Eine gute Idee erkennt man daran, dass sie geklaut wird.“

Rudi Carrell

 

Jeder hat ständig Ideen. Studien belegen, dass der Großteil von Ideen außerhalb einer Firma entsteht, beim Wandern, beim Fernsehen, im Urlaub. Doch die meisten Ideen sind nur für den Einzelnen oder sein direktes Umfeld relevant und bieten keinen Mehrwert für die Allgemeinheit. Wenn der Begriff auf Produktideen eingegrenzt wird, kann auch fast jeder mitreden. Wer hat nicht bereits alles eine Idee für etwas Neues gehabt, das später von einem Unternehmer verwirklicht wurde? Ideen haben viele. Doch meistens sind es eher Gedanken und Eindrücke, die artikuliert werden. Nur wenige Ideen verlassen die Ideenphase und entwickeln sich zu echten Innovationen, zu verbesserten Produkten, neuartigen Dienstleistungen oder veränderten Prozessen und Geschäfts­modellen. Ein schwieriger, systematischer Prozess.Allgemein gilt die weithin akzeptierte Definition, dass eine Idee oder Erfindung erst dann als Innovation bezeichnet wird, wenn sie einen konkreten wirtschaftlichen oder sozialen Mehrwert erbringt. Neue Produkte, Verfahrensweisen oder Geschäfts­konzepte müssen verwertbar sein, um als Innovation akzeptiert zu werden. Innovations­­forscher haben es auf eine einfache Formel gebracht:

 Innovation = Idee + kommerzielle Verwertung

Gemäß dieser Sichtweise gibt es nur eine Instanz, die darüber entscheidet, welche Idee oder Erfindung innovativ ist: Das ist der Nutzer, der Kunde. Nur wenn eine Erfindung auch verwertet und genutzt wird, ergibt sie einen Sinn. Ein neuartiges Produkt macht keinen Sinn, wenn die Kosten zu hoch sind und sich keine Käufer dafür finden.

Eine Idee kann ihrer Zeit weit voraus sein und sich dadurch nicht zu einer Innovation entwickeln. Der geniale Visionär Leonardo da Vinci skizzierte bereits vor 500 Jahren Grundzüge von Hubschraubern, Panzern, Rechenmaschinen und beschrieb Möglichkeiten der Nutzung von Sonnenenergie. Doch es blieben Skizzen, festgehalten nur in seinen Notizblöcken. Ideen, die ihrer Zeit weit voraus waren und in der Zeit von Leonardo da Vinci unerfüllt bleiben mussten, weil sie technisch nicht machbar waren. Ein technischer Fortschritt oder ein wissenschaftlicher Durchbruch ist für sich genommen nur eine isolierte Idee, keine Innovation.

Doch was machen eigentlich Innovationen aus? Wie können aus Ideen wirkliche Innovationen entstehen? Welche Konzepte und Methoden helfen bei der Umsetzung bis zum Geschäftsaufbau? Wie kann dafür das Internet als Werkzeugkasten genutzt werden?

Zu Thema Innovation gibt es zahlreiche Fachbücher, die einzelne Aspekte intensiv behandeln, sich aber nur an eine kleine, oft akademische Zielgruppe richten. Daneben gibt es Sachbücher, die das Innovationsmanagement anhand weniger Beispiele detailliert beschreiben. Und es gibt Managementbücher, die in oft abstrakter Schreibweise Innovation als Allheilmittel propagieren.

Dieses Buch geht einen anderen Weg. Es beruht auf den Erfahrungen des Autors Klemens Gaida als Innovationsmanager bei einem großen Mobilfunkkonzern, als Gründer des Internet-Inkubators 1stMOVER und mehrerer eigener Start-ups und als Innovationsberater. Das Buch bietet einen allgemein­verständlichen und praxis­orientierten Überblick über die wichtigsten Erkenntnise sowie neue Konzepte, Methoden und Tools rund um Ideen, Inkubatoren und Inkubationsmanagement. Kurz und kompakt, angereichert mit vielen Beispielen aus der Wirtschafts- und Innovations­geschichte.

Das zentrale Thema des Buches ist Business-Inkubation, d. h. die unternehmerische Förderung und Unterstützung der Innovationsvorhaben von privaten Gründern, von Geschäfts- und Produktplanern in Unternehmen oder von Forschungsteams an Universitäten. Dazu wird eine umfangreiche Sammlung und Bewertung von neuen Internet-Tools als Werkzeugkasten für Business-Inkubation bereitgestellt.

Das Ziel von Business-Inkubation ist das Entwickeln von Innovationen bis hin zu der kommerziellen Einführung am Markt und dem Aufbau einer zugehörigen Organisations­einheit – sei es in Form eines neu gegründeten, eigenständigen Unternehmens oder als neu gegründeter Geschäftsbereich in einem bereits bestehenden Unternehmen. Business-Inkubation ergänzt das klassische, Ideen-zentrierte Innovationsmanagement um unternehmerische Aspekte wie Team- und Organisations­­aufbau und die kommerzielle Produkteinführung am Markt:

 Inkubation = Innovation + Geschäftsaufbau

Das Buch ist ein Plädoyer für die Modernisierung von Business-Inkubation mit Hilfe einer offenen Innovations- und Geschäftskultur, für die Einbindung von Partnern und Konsumenten in die Entwicklung von Innovationen und neuem Geschäft. Entlang der Phasen des Inkubationsmanagements wird aufgezeigt, wie neue, kollaborative Internet-Tools diesen Prozess verändern und unterstützten. Dank des Internets können die einzelnen Prozessschritte des Innovationsmanagements und des Geschäfts­aufbaus ergänzt oder sogar auf neue Art und Weise realisiert werden.

Das ist Gründen 2.0.

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