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Trendmonitor 2017. Mobile Nutzung von Audiostreams steigt auch ohne Zero-Rating. Trend-Ausblick von André Wiegand

Anhebung der Drosselgrenze: Mobile Nutzung von Audiostreams steigt auch ohne Zero-Rating

07.12.2016. In den letzten Jahren fokussierte sich die Produktpolitik der Mobilfunkunternehmen darauf, Mobilfunkverträge mit unterschiedlichen Datenvolumenpaketen anzubieten, die mit der zunehmenden mobilen Datennutzung regelmäßig angepasst wurden. Mit dem Angebot o2 Free von Telefónica können Musikstreaming-Dienste in Deutschland jetzt auch nach Überschreiten des Datenvolumens weitergenutzt werden. Die gedrosselte mobile Datenrate von bis zu 1 Mbit/s ermöglicht den Abruf von Audiostreams selbst in höchster Qualität mit 320 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s). Die Nutzung von Audio im Internet wird immer mehr über mobile Endgeräte außerhalb von WLAN-Zonen erfolgen. Und die Mobilfunker werden durch ihre Tarifpolitik darauf reagieren.

Dr. André Wiegand, Geschäftsführer Goldmedia
Dr. André Wiegand, Geschäftsführer Goldmedia

Mit der Einführung von Flatrates zur Nutzung ausgesuchter Musikdienste stoßen die Mobilfunker nach vielen Jahren wieder in den Dienstebereich vor. Vorreiter war bereits 2012 die Deutsche Telekom, die eine spezielle Spotify-Flatrate einführte. Das ursprüngliche Angebot ermöglichte den durchgängigen mobilen Empfang von Spotify, auch wenn der Nutzer das vertraglich inkludierte Datenvolumen aufgebraucht hatte und von LTE-Geschwindigkeit auf 64 Kbit/s gedrosselt wurde. „Zero-Rating“ war das Stichwort. Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zum Digital Single Market und ihren Vorgaben zur Netzneutralität in diesem Jahr hat die Deutsche Telekom diese technische Diskriminierung aufgehoben. Die Drosselung gilt nach Überschreiten des Datenvolumens nun auch für Spotify.

Exklusive Vertriebspartnerschaften zwischen einem Mobilfunknetzbetreiber und einem Streaming-Dienst sind im Sinne der Vertragsfreiheit jedoch weiterhin möglich. Auf dieser Basis zogen Vodafone und Telefónica nach und vermarkten seit mehreren Monaten die Musikdienste ihrer Exklusivpartner Deezer und Napster – allerdings ohne Flatrate. Continue reading Trendmonitor 2017. Mobile Nutzung von Audiostreams steigt auch ohne Zero-Rating. Trend-Ausblick von André Wiegand

Zero-Rating und das Problem exklusiver Modelle. Gastbeitrag von André Wiegand für BLMplus

11.05.2016. Wer unterwegs häufiger Webradio hört oder sich YouTube-Videos anschaut, stößt schnell an Grenzen. Denn Handy-Tarife bieten keine echten Flatrates für mobiles Audio- und Videostreaming. Weltweit führen die Mobilfunkanbieter jedoch zunehmend Zero-Rating-Optionen ein, die eine unbegrenzte Nutzung ausgewählter Streamingdienste erlauben. So bietet die Telekom den Musikdienst Spotify als exklusives Abo ohne Anrechnung auf das Datenvolumen an. Nach einer Goldmedia-Marktstudie im Auftrag der BLM werden die Mobilfunker mit Blick auf künftige Video-Flatrates vermutlich ebenfalls exklusive Vermarktungspartnerschaften anstreben, um das Geschäftsmodell restriktiver Volumenbegrenzungen zu schützen.

Vergleich des Datenverbrauchs beim Videostreaming, 12/2015, Quelle: Goldmedia Analyse 2016, Studienauszug S. 17
Vergleich des Datenverbrauchs beim Videostreaming, 12/2015, Quelle: Goldmedia Analyse 2016, Studienauszug S. 17

In einem Gastbeitrag für den Blog der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien http://blmplus.de stellt Goldmedia- Geschäftsführer Dr. Andrè Wiegand Kernergebnisse der Studie vor. Zudem diskutiert der Beitrag auch die Frage, ob Zero-Rating ein Fall für die Plattformregulierung ist und stellt die Positionen der Landesmedienanstalten und einiger Branchenverbände vor, darunter VPRT, ANGA und Bitkom.

Zum Beitrag im Blog der BLM

Hier geht es direkt um Studiendownload

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Zero-Rating-Angebote im internationalen Vergleich. Neue Studie zur Marktentwicklung von Zero-Rating veröffentlicht

28.04.2016. In vielen Märkten bieten Mobilfunkanbieter ihren Kunden für bestimmte Dienste Zero-Rating-Verträge an, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren. In Europa sind dies vornehmlich Musik-Streaming-Dienste. In Deutschland bietet derzeit ausschließlich die Deutsche Telekom mit Spotify einen Audio-Streaming-Dienst auf Basis einer zubuchbaren Zero-Rating-Option an. Kritiker werten diese Exklusivvereinbarung als Verstoß gegen die Netzneutralität, da der Spotify-Dienst bislang von der Datendrosselung nach Überschreitung des maximalen Datenvolumens ausgenommen wurde (die Umstellung erfolgt hier Ende April 2016) und als Diskriminierung gegenüber anderen Audiodiensten, weil deren Nutzung nicht zu gleichen Konditionen möglich ist.

Bildquelle: © BigDreamStudio - Fotolia.com
Bildquelle: © BigDreamStudio – Fotolia.com

Studie zu Zero-Rating von BLM veröffentlicht

Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitete Goldmedia eine Studie zur Marktentwicklung von Zero-Rating-Angeboten für mobile Datendienste, die am 06. April 2016 veröffentlicht wurde. Die Studie steht allen Interessenten auf der Website der BLM kostenfrei zum Download zur Verfügung. Download der Studie

Unter Zero-Rating versteht man ein Tarifsystem im Mobilfunk, bei dem die Nutzung bestimmter Dienste nicht auf das jeweilige Datenvolumen angerechnet wird. Im Rahmen der Studie werden insbesondere die Marktsituation in den USA mit dem Status quo im deutschen Mobilfunkmarkt abgeglichen und Einschätzungen zur Marktentwicklung in Deutschland getroffen. Auf dieser Basis werden zudem Aspekte abgeleitet, die für die Medienregulierung relevant sind.

Studienauszüge “Zero-Rating: Marksituation in den USA”

T-Mobile US bietet im internationalen Vergleich derzeit mit das umfassendste Zero-Rating-Programm für Audio- und Video-Streaming an. Die Kunden von T-Mobile US können mittlerweile praktisch unbegrenzt mobil streamen. Unter dem Titel „Music Freedom“ und „BingeOn“ bündelt T-Mobile US ein massenattraktives Angebot mit 44 Audio-Streaming- bzw. 24 Video-Streaming-Diensten (Stand: Januar 2016), die ohne Anrechnung auf das Datenvolumen genutzt werden können. Das Videoprogramm ist nach Aussage von T-Mobile US zudem offen für weitere Anbieter. Continue reading Zero-Rating-Angebote im internationalen Vergleich. Neue Studie zur Marktentwicklung von Zero-Rating veröffentlicht