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Illegaler Download ist und bleibt illegal. Interview mit Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei, promedia Februar 2012

Chef der Berliner Senatspartei fordert von Providern Maßnahmen gegen Online-Piraterie

„Illegaler Download  ist und bleibt illegal“

Interview mit Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei

Björn Böhning, der neue Chef der Senatskanzlei in Berlin und Mitglied der SPD-Medienkommission hat sich in einem promedia-Interview Kritik am Vorschlag von Kurt Beck geübt, Digitalkanäle von ARD und ZDF einzustellen. „Ich halte es zum Beispiel für richtig, dass das ZDF seine Bandbreite an Programmen ausweitet, auch, um durch digitale Verbreitungswege eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. Es müssen nicht sechs sein. Ich bin aber dafür vor allem zu diskutieren, was wir thematisch wollen. Welche Inhalte brauchen wir, welche Zielgruppe soll erreicht werden und welchen Auftrag soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk über einen solchen Digitalkanal  erfüllen? Das ist es, worüber wir reden sollten und nicht allein über die Anzahl als einziges Kriterium“, so Böhning.

Björn Böhning, SPD, Chef der Berliner Senatskanzlei
Björn Böhning, SPD, Chef der Berliner Senatskanzlei

Fragen an den SPD-Medienpolitiker darüber hinaus zur Medienpolitik des Berliner Senats, zum Verhältnis von Netzpolitik und Urheberrecht und zur Novellierung des Medienkonzentrationsrechts.

promedia: Herr Böhning, welche Bedeutung wird die Medienpolitik für den Berliner Senat in den nächsten Jahren haben?

Björn Böhning: Wir werden sie weiterhin als einen Schwerpunkt unserer Senatspolitik begreifen. Wir haben in den Koalitionsverhandlungen festgelegt, dass wir Medien- und Netzpolitik stärker miteinander verschränken. Das wird künftig einer unserer Schwerpunkte sein, weil Berlin den Anspruch hat, medienpolitisch auch international an der Spitze zu bleiben und gleichzeitig die Politik für die digitale Gesellschaft. zu entwickeln

promedia: Was heißt das, Medienpolitik und Netzpolitik miteinander zu verschränken?

Björn Böhning:  In der neuen digitalen Zeit  wird beispielsweise das klassische  TV- Angebot ergänzt um das Internet mit den Möglichkeiten des Bewegtbildes. Diese Verschränkung muss auch politisch nachvollzogen werden. Es genügt nicht mehr, bestimmte Bereiche – sei es Rundfunk, TV oder Internet – isoliert zu betrachten. Man muss den Gesamtzusammenhang sehen. Continue reading Illegaler Download ist und bleibt illegal. Interview mit Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei, promedia Februar 2012

10 Gebote für mehr Akzeptanz der neuen Rundfunkabgabe, von Burkhardt Müller-Sönksen, MDB, Medienpolitischer Sprecher der FDP, promedia Februar 2012

10 Gebote für mehr Akzeptanz der neuen Rundfunkabgabe

1. Gebot: Sparsamer Umgang mit Gebührengeldern

Von Burkhardt Müller-Sönksen, MDB, Medienpolitischer Sprecher der FDP

Der 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrags wurde in allen Bundesländern ratifiziert und damit tritt an Stelle der Rundfunkgebühr am 01.01. 2013 die Haushalts- und Betriebsstättenabgabe in Kraft. Welche Folgen diese Umstellung haben wird und wie hoch die Einnahmen sein werden, bleibt diskussionswürdig. Nicht zuletzt das Verfahren zur Einigung auf das neue Modell zeigt, dass seitens der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die Erschließung neuer Einnahmequellen vorrangiges Ziel der Reform war. Durch den engen Auftrag an Prof. Paul Kirchhof für das letztlich maßgebliche Gutachten haben sich die Öffentlich-Rechtlichen vom Gesetzgebungsobjekt zum Akteur der Medienpolitik aufgeschwungen und eine ergebnisoffene Diskussion um das beste Finanzierungsmodell frühzeitig erstickt.

Burkhardt Müller-Sönksen, MDB, Medienpolitischer Sprecher der FDP
Burkhardt Müller-Sönksen, Medienpolitischer Sprecher FDP

Wenn ein Lobbyist dem Gesetzgeber in die Feder diktiert, ist das Lamento groß; hier war es erstaunlich klein. Durch das beschlossene Modell wird die bisher auf das Bereithalten von Empfangsgeräten beschränkte Rundfunkgebühr auf alle Haushalte und Betriebsstätten ausgeweitet. Es wird also eine Erweiterung des Schuldnerkreises vorgenommen, weil zukünftig in jedem Haushalt und jeder Betriebsstätte eine Abgabe zu leisten ist. Da diese Ausweitung unter Anwendung der geltenden Maximalabgabe von 17,98 Euro erfolgt, zukünftig also zum Beispiel der günstigere Radiotarif entfällt, sind bereits hier Mehreinnahmen zu erwarten. Neben diese Vollerfassung in den Haushalten tritt die nach Mitarbeitern gestaffelte Betriebsstättenabgabe, die nunmehr ebenfalls von allen Inhabern zu leisten ist und damit den Schuldnerkreis zusätzlich erweitert.
Mit den folgenden zehn Geboten rate ich den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, effizienter und sparsamer zu haushalten, um die schwindende Akzeptanz aufzuhalten. Continue reading 10 Gebote für mehr Akzeptanz der neuen Rundfunkabgabe, von Burkhardt Müller-Sönksen, MDB, Medienpolitischer Sprecher der FDP, promedia Februar 2012

Google bestreitet, bei der Suche eigene Inhalte zu bevorzugen, Interview mit Kay Oberbeck, Director Communications & Public Affairs Google, in der promedia Februar 2012

Google bestreitet, bei der Suche eigene Inhalte zu bevorzugen

„Es geht um TV & Internet, nicht um TV versus Internet“

Interview mit Kay Oberbeck, Director Communications & Public Affairs für Google Deutschland, Österreich und Schweiz, Mitglied der Geschäftsleitung

Nachdem Google mit seiner Web-TV-Plattform im vergangenen Jahr viel Kritik und einige Rückschläge in Form von abtrünnigen Partnerfirmen einstecken musste, nahm Google TV jüngst auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas einen neuen Anlauf: Die bisherigen Hardwarepartner Sony und Vizio haben auf der wichtigsten Consumer-Electronics-Messe neue Geräte für den US-Markt vorgestellt. Mit LG und Samsung hat sich Google zudem weitere Unterstützer ins Boot geholt. LG will Informationen von “CNet” zufolge Google-TV-Funktionen in sein eigenes Smart-TV-Interface integrieren. Noch in diesem Jahr soll Google TV auch in Europa angeboten werden.

Kay Oberbeck, Director Communications & Public Affairs Google Deutschland, Österreich und Schweiz
Kay Oberbeck, Google

promedia: Google TV soll 2012 auch nach Deutschland kommen. Müssen die TV-Sender sich Sorgen machen, dass Ihnen hier Konkurrenz droht?

Kay Oberbeck: Bei„Google TV handelt sich gerade nicht um „Fernsehen“, sondern um ein Betriebssystem für Set-Top Boxen und interaktive TV Geräte, das auf drei Komponenten basiert: Dem Android Betriebssystem, dem Chrome-Browser und Flash als Codec für die Video-Wiedergabe. Also nicht unähnlich dem Ansatz, den wir vor wenigen Jahren mit der Entwicklung von Android als Plattform für mobile Endgeräte erfolgreich eingeführt haben. Google TV bedarf einer Set-top Box und dem geeigneten Bildschirm. In Europa wollen wir damit in diesem Jahr an den Start gehen. Welche Länder wann dazu gehören werden, ist noch nicht abschließend geklärt.

promedia: Man liest, dass Sie in Google TV Werbung platzieren wollen, die dann den TV-Sendern verloren geht. Werden die Sender an den Erlösen beteiligt? Continue reading Google bestreitet, bei der Suche eigene Inhalte zu bevorzugen, Interview mit Kay Oberbeck, Director Communications & Public Affairs Google, in der promedia Februar 2012

Constantin Film macht mit kreativer Kampagne auf Online-Piraterie aufmerksam, Interview mit Martin Moszkowicz, Vorstand Constantin Film AG

Constantin Film macht mit kreativer Kampagne auf Online-Piraterie aufmerksam

„3D alleine ist kein Kriterium für einen Kinobesucher“

Interview mit Martin Moszkowicz, Vorstand des Bereiches Film & Fernsehen der Constantin Film AG

Nach dem Besucherminus in 2010 haben die Kinos 2011 nach vorläufigen Schätzungen wieder steigende Zahlen verbucht: 130 Millionen Besucher und etwa 930 Millionen Euro Umsatz.

2010 war die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent auf 126,6 Millionen gesunken. Der Umsatz ging um 5,7 Prozent auf 920,4 Millionen Euro zurück. Der deutsche Film erreichte mit 20,9 Millionen Besuchern und einem Marktanteil von 16,8 Prozent nur rund die Hälfte seiner Besucher aus dem Vorjahr. Für 2011 wird er. Leicht ansteigend, auf 20 Prozent geschätzt.

Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen Constantin Film AG

promedia: Herr Moszkowicz, auf Onlinetauschbörsen soll es den Constantin-Film „Blutzbrüdaz“ geben, der von Ihnen selbst hochgeladen worden sei. Was ist an dieser Sache dran?

Martin Moszkowicz: Sie stimmt so nicht. Wir haben in Zusammenarbeit mit Scholz & Friends eine etwas andere Art des Schutzes vor Online-Piraterie ausprobiert. Wir haben einen Decoy, ein Video das aussieht, als ob es ein der Film wäre, es aber nicht ist, hochgeladen. Es handelt sich um die ersten paar Minuten des Films, die aber darin münden, dass die beiden Hauptdarsteller den Downloader direkt ansprechen und ihm die Leviten lesen, warum er sich diesen Film nicht im Kino anschaut. Dieses Experiment hat zu vielen Reaktionen im Netz geführt. Wir sehen das mit einem zwinkernden Auge. Unsere Aktion ist auf Seiten, die der Piraterieszene nahestehen, durchaus  positiv aufgenommen worden. Das Ganze hat gut funktioniert und der Film ist übrigens bis heute nicht im Netz erschienen – nicht unbedingt nur wegen dieser Maßnahme, aber vielleicht hat sie dazu beigetragen.

promedia: Werden Sie das jetzt bei weiteren Filmstarts auch anwenden?
Martin Moszkowicz: Wir wollen gerne verschiedene Wege in der Piraterie-Bekämpfung gehen. Das war eine Idee, die wir umgesetzt haben. Aber ich will nicht ausschließen, dass wir weitere neue Ideen ausprobieren werden. Continue reading Constantin Film macht mit kreativer Kampagne auf Online-Piraterie aufmerksam, Interview mit Martin Moszkowicz, Vorstand Constantin Film AG

Urheberrecht zwischen deutschen Vorstellungen und Brüsseler Visionen, Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender GEMA in der promedia, Januar 2012

Urheberrecht zwischen deutschen Vorstellungen und Brüsseler Visionen

Geistiges Eigentum braucht europäische Spielregeln

Von Dr. Harald Heker, Vorsitzender des Vorstands der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte)

Harald Heker, GEMA
Harald Heker, GEMA

Die Möglichkeiten des Internets haben die Nutzungsumstände geistigen Eigentums rasant verändert. Doch die Nutzung digitaler Inhalte geht noch immer viel zu oft auf Kosten der Urheber – derjenigen also, die mit ihrer kreativen Leistung Attraktivität im Netz erst schaffen. Besondere Herausforderungen – hauptsächlich, aber nicht nur im Online-Sektor – ergeben sich mehr und mehr auch im Bereich der grenzüberschreitenden europäischen Rechtewahrnehmung. Es ist daher unerlässlich, im Umgang mit geistigem Eigentum neue rechtliche Spielregeln aufzustellen. Denn ein wirksamer Urheberschutz, der künstlerische Freiheit sichert und kulturelle Vielfalt garantiert, darf auch im digitalen Zeitalter nicht auf der Strecke bleiben. Bei der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen sind die GEMA und ihre Partner in der europäischen Politik gefragt.

Ein europäischer Rechtsrahmen für Verwertungsgesellschaften

Speziell im Online-Bereich haben Verwertungsgesellschaften zunehmend mit international agierenden Nutzern und grenzüberschreitenden Nutzungen zu tun. Die Schaffung neuer Kooperationsformen zwischen den Verwertungsgesellschaften einerseits und eines verlässlichen Rechtsrahmens für deren grenzüberschreitende Tätigkeiten andererseits sind daher dringend erforderlich. Die GEMA hat bereits Anfang 2010 gemeinsam mit sieben europäischen Schwestergesellschaften gefordert, die Grundzüge des Wahrnehmungsrechts in einer EU-Richtlinie zu harmonisieren, um gleiche Spielregeln für alle Verwertungsgesellschaften zu schaffen. Denn wenn alle nach den gleichen Regeln handeln, verfügt die GEMA über beste Voraussetzungen, um ihre Stärken auch bei der grenzüberschreitenden Rechtewahrnehmung einzubringen. Continue reading Urheberrecht zwischen deutschen Vorstellungen und Brüsseler Visionen, Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender GEMA in der promedia, Januar 2012

Netzpolitik – Das politische Querschnittsthema unserer Zeit, Konstantin von Notz, Netzpolitischer Sprecher B90/Grüne in der promedia, Januar 2012

Spätestens seit der letzten Bundestagswahl im Jahr 2009 steht das komplexe Politikfeld Netzpolitik verstärkt im öffentlichen Fokus. Auf dem Parteitag im November in Kiel verabschiedeten Bündnis 90/Die Grünen einen umfassenden Beschluss hierzu. Der Beschluss ist das Ergebnis intensiver parteiinterner Debatten der letzten Jahre. Er zeigt die große Bandbreite der Netzpolitik und unterstreicht zugleich den Führungsanspruch der Grünen in diesem für die moderne Wissens- und Informationsgesellschaft elementaren Politikfeld. Im Fokus der öffentliche Debatten standen vor allem die Überlegungen zur Reform des Urheberrechts. Aber auch Themen wie der Breitbandausbau, die Netzneutralität, der (digitale) Daten- und Verbraucherschutz sowie die Rolle der Neuen Medien innerhalb des „arabischen Frühlings“ waren Gegenstand des Beschlusses.

Konstantin von Notz, MdB
Konstantin von Notz, MdB

Für uns als Grüne ist entscheidend, das, was wir heute unter Netzpolitik verstehen, ganzheitlich anzugehen. Letztendlich sprachen sich die Delegierten des Parteitags mit überwältigender Mehrheit für den umfassenden Antrag aus, was nicht heißt, dass über einzelne Passagen nicht leidenschaftlich debattiert wurde. Letzteres betraf vor allem die Pläne für eine Reform des Urheberrechts. Anders als die Bundesregierung und andere Parteien haben wir bewusst entschieden, uns nicht wegzuducken, sondern einen für jeden offensichtlichen gesellschaftlichen Konflikt politisch anzugehen, denn der Status Quo ist für alle unbefriedigend und Nichtstun keine Option. Zweifelsfrei halten wir Grünen das Urheberrecht auch in Zukunft für notwendig. Dennoch ist eine grundlegende Modernisierung überfällig. Wir brauchen eine intensive und breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie das Urheberrecht modernisiert werden kann. Diese Debatte haben wir mit unserem Antrag deutlich vorangebracht. Wir nehmen es nicht einfach hin, dass die technisch getriebenen Veränderungen vor allem zu Lasten der UrheberInnen kreativer Werke geht. Ihre Stellung im bestehenden System gilt es zu stärken. Gleichzeitig wollen wir die NutzerInnen vor Rechtsunsicherheiten schützen, der ausufernden Abmahnindustrie einen Riegel vorschieben und innovative Vergütungswege aufzeigen. So wollen wir die derzeitige Abwärtsspirale  stoppen und einen fairen Interessenausgleich aller Beteiligten ermöglichen. Continue reading Netzpolitik – Das politische Querschnittsthema unserer Zeit, Konstantin von Notz, Netzpolitischer Sprecher B90/Grüne in der promedia, Januar 2012

HDTV über Satellit. 1,9 Millionen Haushalte nutzen HD+, Wilfried Urner, GF HD Plus GmbH im Gespräch mit der promedia, Januar 2012

HDTV über Satellit:  1,9 Millionen Haushalte nutzen HD+

„Wir haben bei HD noch eine große Versorgungslücke“

Interview mit Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD Plus GmbH

Wilfried Urner, HD Plus GmbH
Wilfried Urner, HD Plus GmbH

Zwei Jahre nach dem Start hat HD+ eine technische Reichweite von über zwei Millionen Haushalten erreicht. Der Bekanntheitsgrad liegt bei 66 Prozent. HD+ ist eine technische Plattform von SES für Ausstrahlung und Empfang von TV-Programmen in HD-Qualität über ASTRA Satellit. Bei HD+ gibt es keine Vertragsbindung und keine Abo-Verpflichtung. Nach der 12-monatigen Gratisphase zahlen Zuschauer 50 Euro im Jahr als technische Servicepauschale für den HD-Empfang, umgerechnet 4,16 Euro im Monat.

promedia: Herr Urner, vor fast genau zwei Jahren wurde HD+ gestartet. Worin bestand das strategische Ziel dieser Plattform?

Wilfried Urner: HD+ war als Geschäftsmodell die Antwort auf die Frage, wie sich werbefinanzierte Sender eine zusätzliche Ausstrahlung in HD überhaupt leisten können. Die öffentlich-rechtlichen haben in der laufenden Gebührenperiode ja mehrere hundert Millionen Euro für die Einführung von HD erhalten. Die Privaten bekommen dagegen trotz ergänzender Ausstrahlung in HD keinen Cent mehr an Werbeeinnahmen. Kurz gesagt: Ohne HD+ hätte es deren HD-Angebote wahrscheinlich nicht gegeben. Außerdem sahen wir die Möglichkeit, neue Applikationen über den  Satelliten besser in Einklang mit den  Sendern umsetzen zu können. Und man darf nicht vergessen, dass auch die Sender den hochwertigen HD-Inhalt mit Blick auf Vorgaben der Rechtegeber, zum Beispiel Kopierschutz, besser schützen müssen. Dafür brauchen sie eine technische Verbreitung mit Signalschutz. Continue reading HDTV über Satellit. 1,9 Millionen Haushalte nutzen HD+, Wilfried Urner, GF HD Plus GmbH im Gespräch mit der promedia, Januar 2012

Plattformen bieten zusätzliche Marktchancen für Produzenten. Dr. Christoph E. Palmer, Allianz Deutscher Produzenten, im Interview mit der promedia, Januar 2012

Produzenten kritisieren mangelnde Transparenz öffentlich-rechtlicher Sender

„Plattformen bieten zusätzliche Marktchancen für Produzenten“

Interview mit Dr. Christoph E. Palmer, Geschäftsführer  der Allianz Deutscher Produzenten

Dr. Christoph Palmer, Deutsche Produzentenallianz
Dr. Christoph Palmer Allianz Deutscher Produzenten

Fast vier Jahre nach ihrer Gründung ist die Allianz Deutscher Produzenten die maßgebliche Interessenvertretung der deutschen Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produktionsunternehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Entertainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumentation. In einem promedia-Gespräch antwortet der Geschäftsführer des Verbandes Dr. Christoph A. Palmer ausführlich Fragen zu den Vereinbarungen mit den TV-Sendern, zu „Germany‘s Gold“, den Online-Erlösen, Kooperationsmodellen mit Google sowie zur Klage von Kinobetreibern gegen das FFG.

promedia: Herr Palmer, den Sendern geht es wirtschaftlich wieder besser. Was kommt davon bei den Produzenten an?

Christoph E. Palmer: Die Auftragsproduktionsvolumina der Sender, sind nach unserer Einschätzung in der letzten Zeit, also den Jahren nach der Krise, eher rückläufig. Leider gibt es bis zum heutigen Tag keine Transparenz über die Auftragsproduktionsbudgets im Fernsehen in Deutschland, so dass wir keinen objektiven belastbaren Vergleich in Euro und Cent vornehmen können. Ein wichtiges Anliegen der Produzentenallianz  ist es deshalb, dass wir zu einer kontinuierlichen Berichterstattung über Programmvolumina kommen, so wie es beispielsweise das Landesmedienrecht in Nordrhein-Westfalen in Ansätzen für den WDR schon vorsieht. Continue reading Plattformen bieten zusätzliche Marktchancen für Produzenten. Dr. Christoph E. Palmer, Allianz Deutscher Produzenten, im Interview mit der promedia, Januar 2012