Tag Archives: TV-Format

Parallelnutzung verflacht TV-Formate. Zur Zukunft des Fernsehens, Florian Kerkau im Interview mit meedia.de

Dr. Florian Kerkau, GF Goldmedia Custom Research GmbH

In einem Interview für das Medienportal meedia.de beantwortet Goldmedia Geschäftsführer Dr. Florian Kerkau Fragen zur Zukunft des Fernsehens. Im Fokus steht dabei, wie die parallele Nutzung von Social Media und Fernsehen die Produktion von TV-Formaten beeinflusst. Der Medienforscher diskutiert zudem, ob wir eine neue Definition für das Fernsehen benötigen, wie in Zukunft die TV-Quoten ermittelt werden müssen oder warum Jugendliche für Fernsehinhalte zunehmend das Internet bevorzugen.

“Die jungen Leute sehen nach wie vor auch viel fern. Die Situation verändert sich nur. Es wird nicht mehr exklusiv ferngesehen, sondern Medien werden parallel genutzt. Das gab es früher nicht, weil man die Geräte nicht hatte. Ich glaube – das ist meine private Theorie – dass einige Fernsehformate inhaltlich abbauen, weil es sich für eine Parallelnutzung anbietet, ein Format zu schauen, bei dem man auch mal vier Minuten nicht hingucken muss, ohne den Faden zu verlieren.” (Quelle:  Zitat www.meedia.de)

Zum vollständigen Interview auf meedia.de

 

Trends im TV-Programm 2011. Goldmedia Gast-Kommentar auf kress.de von Christoph Schwab

Christoph Schwab
Christoph Schwab, Goldmedia Custom Research GmbH

2010 hat sich gezeigt: Deutsche Fiction ist wieder salonfähig. Ob „Lasko“ und „Doctor’s Diary“ bei RTL oder „Der letzte Bulle“ und „Danni Lowinski“ bei Sat.1, die viel diskutierte „Krise” deutscher Fiction-Formate scheint überwunden. Sender und Produzenten haben akzeptieren müssen, dass man mit Kopie von Look & Feel amerikanischer Serien dauerhaft keine Erfolge erzielen kann. Sendungen, die das versucht haben, sind gescheitert. Ein spezieller, deutscher Look ist inzwischen wieder stärker gefragt. Das Fernsehjahr 2011 wird von einer wachsenden Nachfrage nach deutscher Prime-Time-Fiction geprägt sein.

Verbunden ist diese Entwicklung mit einer gesamtwirtschaftlichen Erholung. Geht es den Zuschauern insgesamt besser, verliert „Eskapismus“ als Fernsehnutzungsmotiv an Bedeutung. Ein stärkerer Bezug der Medieninhalte zum Alltag wird nicht länger als negativ, sondern eher als Bereicherung empfunden. Das wird 2011 sichtbar werden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob alle Sender gleichermaßen dafür gewappnet sind. Denn: Der eine oder andere war in Zeiten der Fiction-Krise mit der Pilotierung neuer deutscher Serien etwas zurückhaltend. Da die Vorlaufzeit für derartige Sendungen bekanntlich recht hoch ist, dürften einige Sender 2011 unter ihren Möglichkeiten – spricht Quoten bleiben. Continue reading Trends im TV-Programm 2011. Goldmedia Gast-Kommentar auf kress.de von Christoph Schwab

promedia-Artikel: In Krisenzeiten sind Formate mit Leichtigkeit gefragt – Anke Schäferkordt (Geschäftsführerin RTL) im Interview

Interview mit Anke Schäferkordt, RTL-Geschäftsführerin, promedia 8/2010

RTL konnte im vergangenen Programmjahr seine Marktführung weiter ausbauen. Von 2009 zu 2010 kann der Sender einen Anstieg des Marktanteils bei den 14-49-Jährigen von 16,7 Prozent auf 17,8 Prozent verbuchen. In der neuen Saison 2010/11 will RTL mit alten Klassikern und neuen Formaten in allen Genres überzeugen. Dabei seien vor allem Themen mit „Leichtigkeit“ gefragt, so RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt in einem promedia- Interview. Dazu sollen auch neue Formate wie „Rachs Restaurantschule“, „Hapes zauberhafte Weihnachten“ und „Alt gegen Jung – Das Duell der Generationen“, moderiert von Günter Jauch, beitragen. Auch im Bereich Real-Life geht RTL mit mehreren neuen Formaten „ auf Zuschauerfang Im Event-Movie-Bereich ist der Sender mit dem Event-Zweiteiler „Hindenburg“, dem Ost-West-Drama „Westflug – Entführung aus Liebe“, der Agentenkomödie „Undercover Love“, den Abenteuer-Movies „Akte Golgatha“ und „Der Vermächtnis der Arche“ sowie der Komödie „Geister all inclusive“ präsent. Die Publikumserfolge „Das Supertalent“, „Deutschland sucht den Superstar“ und „Let’s Dance“ gehen gemeinsam mit den vier erfolgreichen werden weiter produziert. Im Bereich Comedy setzt man weiter auf live- Bühnenprogramme. Im Sport will RTL neben der Formal 1 mit den Boxkämpfen der Klitschkos, deren Vertrag gerade verlängert wurde, das Angebot ausbauen. 

 
Anke Schäferkordt
Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin RTL

promedia: Frau Schäferkordt, RTL hat auch Spiele der Fußball-WM übertragen. Hat sich das von den Zuschauerzahlen und Werbeumsätzen gelohnt?
Anke Schäferkordt: Bei den Zuschauern hat es sich absolut gelohnt. Wir haben im Schnitt über elf Millionen Zuschauer bei den Spielen ohne Parallelausstrahlung, selbst ohne deutsche Beteiligung, erreicht. Das Spitzenspiel lag bei über 13 Millionen. Damit waren wir sehr zufrieden. Die Moderation mit unseren vier Experten und Moderatoren war fachlich kompetent und emotional und es war richtig, mit Günther Jauch und Jürgen Klopp in Deutschland zu bleiben, um nah an den deutschen Fans zu sein. Das ist eine andere Stimmung als wenn man aus einem Studio fernab berichtet. Unser Konzept ist aufgegangen. Wirtschaftlich gesehen sind Sport-Highlights wie diese nicht einfach, eine Investition in die Marke RTL sind sie allemal.

promedia: Werden Sie weiter gegen ARD und ZDF um Sportrechte bieten?
Anke Schäferkordt: Dazu muss es erst wieder die Gelegenheit geben, denn die nächsten Pakete sind längst bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Wir haben Interesse an einigen Spielen der nächsten WM geäußert. Wenn die Sparankündigungen der ARD im Sportbereich nicht nur Lippenbekenntnisse sind dann sollten wir bei Gelegenheit ins Gespräch kommen. Continue reading promedia-Artikel: In Krisenzeiten sind Formate mit Leichtigkeit gefragt – Anke Schäferkordt (Geschäftsführerin RTL) im Interview

Goldmedia-Kolumne GOLDMEDIALES. Heute Top – morgen Flop? Wie sich Trendwellen auftürmen und dann auslaufen

In diesen Tagen startet wieder eine neue Popstars-Staffel auf ProSieben, mittlerweile schon die neunte. Auch die Vorbereitungen zur achten Ausgabe des RTL-Casting-Flagschiffs „DSDS“ (Start: Anfang 2011) laufen auf Hochtouren. Es ist wohl davon auszugehen, dass die neuen Staffeln den Sendern wieder sehr gute Quoten bringen werden. – Casting-Shows laufen noch immer gut.

Christoph Schwab
Christoph Schwab, Head of Research, Goldmedia Custom Research GmbH

Zumindest ist dies derzeit noch der Fall, denn: Sie „kommen und gehen“ – die Content-Trends im Medienbereich. Warum waren nachmittägliche Talkshows eine Zeit lang so überaus erfolgreich und sind es nun nicht mehr? Warum feiern alte Formate plötzlich ein Revival, etwa die gute alte Gameshow? Aus welchem Grund verlieren bestimmte Zeitschriften ihre Auflagen, während andere Konzepte fruchten? Wie etwa das Magazin „Landlust“ aus dem Münsteraner Landwirtschaftsverlag, das kontinuierlich Leser gewinnt und im aktuellen IVW-Ranking erneut die Liste der Gewinner anführt.

Medienangebote sind bekanntlich ebenso wie andere Produkte Lebenszyklen unterworfen. Werden sie nicht durch Relaunches kontinuierlich an Marktbedürfnisse angepasst, gehen sie irgendwann unter. Ob Zeitschrift, TV-Format oder Internetangebot – es gibt mehr als genug Beispiele für gesunkene Schiffe. Aktuell droht dies ganz offensichtlich den „Auswanderer-Doku-Soaps“. Eine Zeit lang wurde auf den Privatsendern ausgewandert, was das Zeug hält. Auch wenn VOX mit „Auswanderer sucht Frau“ in der neuen TV-Saison noch einmal an alte Erfolge anknüpfen will, hat dieses Genre zumindest in seiner puren Form offensichtlich seine besten Zeiten hinter sich. So wird „Goodbye Deutschland“ – dank VOX-Quoten-Queen Daniela Katzenberger – immer mehr zum Personality-Format, und im Programm von kabel eins sucht man den einstigen Reichweitengaranten „Mein neues Leben“ derzeit vergeblich. Dass es eine Wiedergeburt der originären Auswanderer-Formate geben wird, ist nicht besonders wahrscheinlich. Continue reading Goldmedia-Kolumne GOLDMEDIALES. Heute Top – morgen Flop? Wie sich Trendwellen auftürmen und dann auslaufen