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Kompendium zur Rundfunklandschaft in Deutschland erschienen. Jahrbuch 2014/2015 der Landesmedienanstalten

Jahrbuch 2015_Cover_die mediananstaltenDas neue „Jahrbuch 2014/2015 – Landesmedienanstalten und privater Rundfunk in Deutschland“ bietet mit aktuellen Daten und Fakten einen fundierten Überblick über die Rundfunklandschaft in Deutschland.

Goldmedia gehört erneut zu den Autoren der Publikation.

Das Jahrbuch skizziert die Herausforderungen der medialen Zukunft und dokumentiert die Arbeit der 14 Landesmedienanstalten sowie deren länderübergreifende Zusammenarbeit in den gemeinsamen Gremien und Kommissionen, darunter ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht), DLM (Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten), KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich).

Zu den aktuellen Trends heißt es in der Pressemeldung zm Jahrbuch 2014/2015: “Das bundesweite Fernsehen bleibt Leitmedium und baut seine Vormachtstellung im Werbemarkt sogar weiter aus. […] Die deutschen TV-Programmanbieter profitierten demnach 2014 erneut von steigenden Werbeinvestitionen. Damit konnte der Fernsehwerbemarkt deutlich stärker zulegen als die meisten anderen Segmente. Auch der Erfolg des Pay-TV-Markts hält an. Er konnte die Kundenbasis 2014 mit einem Umsatzwachstum von elf Prozent weiter deutlich erhöhen.

Das Jahrbuch wird herausgegeben von der ALM GbR. Es erscheint im Vistas Verlag und ist zum Preis von 25,00 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-89158-613-6) oder direkt über den Verlag (www.vistas.de) bestellbar.

Die vollständige Pressemeldung und weitere Informationen zum Download finden Sie hier: www.die-medienanstalten.de

Medieninnovationsmonitor. Thesen von Klaus Goldhammer zur Medienentwicklung

BLM Medieninnovationsmonitor, © Goldmedia 2015
BLM Medieninnovationsmonitor, © Goldmedia 2015

Durch rasante technische Entwicklungen und sich ständig ändernde Nutzungsgewohnheiten sind die Medienunternehmen einem massiven Wandel ausgesetzt. Sie müssen mit dem hohen Innovationstempo Schritt halten und ihre Angebote immer wieder neu erfinden.

Um diese Entwicklungen strukturiert darzustellen, hat die Goldmedia GmbH Strategy Consulting im Auftrag der BLM und des Projektes innovate:media erstmals einen Medieninnovationsmonitor realisiert. Kernfrage des Monitors ist, welche aktuellen Trends und Entwicklungen sind im Bereich Audio, Video, Messaging und Journalismus schon heute absehbar und werden die Medienwelt prägen.

Einige der Thesen aus dem Medieninnovationsmonitor, die Prof. Dr. Klaus Goldhammer auch in einem Blogbeitrag für blmplus.de erläutert: Continue reading Medieninnovationsmonitor. Thesen von Klaus Goldhammer zur Medienentwicklung

Die unbemerkte Revolution, von Erwin Linnenbach, Sprecher der Geschäftsführung von Regiocast, promedia März 2012

Mit DAB+ wurden erstmals Lizenzen für private bundesweite Radios vergeben

Die unbemerkte Revolution

Von Erwin Linnenbach, Sprecher der Geschäftsführung von REGIOCAST

Über den Start von DAB+ im vergangenen Jahr ist ungeheuer viel berichtet worden. Natürlich über die neuen Programme auf dem nationalen Multiplex:  ENERGY, RADIO BOB!, Kiss und Absolut Radio. Meistens jedoch – in aller Unbescheidenheit – über unser Fußballradio 90elf. Aber natürlich war auch das Scheitern von DAB-alt in allen möglichen Varianten Thema: Die Geburtsfehler der Technologie und die Schwierigkeiten bei der Implementierung wurden in aller Ausführlichkeit erneut diskutiert, von allen Seiten betrachtet und es wurden Schlüsse jeder Art über die Zukunftschancen des Neuanlaufs gezogen. Kann nicht klappen, kein Geschäftsmodell, keine Geräte, keine Nutzerzahlen, kein Mehrwert. Diesmal wird es funktionieren, die Geburtsfehler sind überwunden, Geräte in allen Preisklassen verfügbar, neue Programme sorgen für Attraktivität bei Hörern und Werbekunden. Die Meinungen könnten konträrer nicht sein.

Erwin Linnenbach
Erwin Linnenbach

Eigentlich hieße es jetzt: Abwarten. Denn trotz der Vielzahl der Ansichten und Positionen zu DAB+ kann weiterhin niemand in die Zukunft sehen und mit Gewissheit sagen, welchen Weg die Entwicklung dieser Technologie nehmen wird. Ob sie, wie die Befürworter meinen, eine wichtige Distributionslücke bis zur ubiquitären Verfügbarkeit IP-basierter Audioangebote schließt oder ob sie, wie die Kritiker annehmen, eine Totgeburt aus dem medienpolitischen Giftschrank des digitalisierungsfernen 20. Jahrhunderts ist.

Dabei ist es selbstverständlich, dass insbesondere diejenigen Unternehmen, die sich beim Start des Digitalradios über DAB+ engagiert haben, intensiv daran arbeiten, die digitale Terrestrik zu einem Erfolg zu machen – wie immer man diesen definieren mag. Das soll hier auch gar nicht erneut diskutiert werden. Viel interessanter ist, dass  bereits vor der ersten Hörerzahl und vor dem ersten Euro, der mit einem Werbespot bei RADIO BOB! oder Absolut Radio über DAB+ verdient wurde, und lange, bevor das Netz deutschlandweit ausgebaut und die Gerätedurchdringung so hoch ist, dass ein umfassendes Bild der Hörerschaft für die Werbewirtschaft gezeichnet werden kann, DAB+ etwas geschafft hat, was bisher selbst die wohlmeinendsten Beobachter der deutschen Radiostruktur kaum für möglich gehalten haben. Continue reading Die unbemerkte Revolution, von Erwin Linnenbach, Sprecher der Geschäftsführung von Regiocast, promedia März 2012

Goldmedia präsentiert Studie zu Bürgermedien in Mecklenburg-Vorpommern

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung wurde am Dienstag, dem 31. Mai 2011, in Greifswald eine neue Studie zur Arbeit, Nutzung und öffentlichen Wahrnehmung der Offenen Kanäle in Mecklenburg Vorpommern vorgestellt. Eingeladen hatte als Auftraggeber der Studie die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV). Erarbeitet wurde die Analyse vom Berliner Beratungsunternehmen Goldmedia.

MMV. Analyse Offene Kanäle, 2011
MMV. Analyse Offene Kanäle, 2011

Die Untersuchungsergebnisse präsentierten Dr. Florian Kerkau, Geschäftsführer der Goldmedia Custom Research GmbH und Dr. André Wiegand, Geschäftsführer Goldmedia GmbH Strategy Consulting. Diskutiert haben ferner Verantwortliche der Offenen Kanäle aus der Region und Vertreter anderer Bürgermedien aus M-V sowie Jürgen Linke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Offenen Kanäle, und Georg May, Vorsitzender des Bundesverbandes Bürger- und Ausbildungsmedien.

Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV) wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Zu ihren Aufgaben gehört – neben der Zulassung und Aufsicht der privaten Rundfunkveranstalter in Mecklenburg-Vorpommern – insbesondere die Medienbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Medienanstalt fördert mediale Bildung und Kompetenzen in Einzelprojekten und in den Offenen Kanälen durch eigene Mitarbeiter.

Die Studie steht nun öffentlich zur Verfügung. Weitere Informationen:

www.medienanstalt-mv.de

www.goldmedia.com

Webradio: Ist die Büchse der Pandora in Deutschland noch nicht geöffnet? Gastkommentar auf kress.de von Klaus Goldhammer

Wenn sich am 13. Mai die Vertreter der Radio- und Onlinewelt zum Radiocamp in Hamburg treffen, rücken Webradios wieder stärker in den Branchenfokus. Klar ist längst, dass Anzahl, Vielfalt und Nutzung zunehmen: Laut BLM-Webradiomonitor sind über 2.700 Internetradios in Deutschland aktiv. Die Potenziale von Online-Radio- und Musikdiensten sind aber wohl noch größer.

Dr. Klaus Goldhammer
Dr. Klaus Goldhammer

Anders als in Deutschland gibt es in den USA den Webradiodienst Pandora. Pandora bietet einen personalisierbaren Musikstream und führt mit deutlichem Vorsprung das Ranking der meistgeladenen iPhone-Apps im Bereich Musik in den USA an. Das zeigt, welch große Nachfrage es gerade nach individualisierbaren Webradio-Diensten gibt, – wenn sie denn gut funktionieren. Dass Pandora (neben einigen anderen Diensten wie zum Beispiel Spotify) in Deutschland nicht abrufbar ist, beruht auf bislang wohl ungeklärten urheberrechtlichen Fragen.

Im Unterschied zu Deutschland scheint sich auch die Radionutzung bei den 12  bis 24-jährigen Amerikanern bereits deutlich geändert zu haben: Hörten im Jahr 2000 noch 74 Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen morgens Radio in den USA, waren es 2010 nur noch 41 Prozent.

Auch die Zeit, die für verschiedene Medienangebote aufgewandt wird, hat sich in den USA auffällig verschoben. Während sich die Radionutzung bei jungen Amerikanern von 2:43h in 2000 auf 1:24h pro Tag in 2010 fast halbiert hat, verdreifachte sich die Internetnutzung auf fast drei Stunden täglich im gleichen Zeitraum (Quelle: Edison Research 2010). So weit, so klar. Continue reading Webradio: Ist die Büchse der Pandora in Deutschland noch nicht geöffnet? Gastkommentar auf kress.de von Klaus Goldhammer

Das flüchtige Medium Radio wird greifbar. Stefan Warbeck, Chefredakteur Radio Fritz, rbb im Gespräch mit promedia

Die neue Webseite von fritz.de vereint zwei grundsätzlich verschiedene Aspekte: Die jederzeit garantierte Verfügbarkeit von Informationen eines Internetangebots und die unterhaltsame Flüchtigkeit eines Radioprogramms. Auf den ersten Blick funktioniert das neue fritz.de genauso wie ein Radio: Während das Programm unaufhaltsam, linear aus den Rundfunkempfangsgeräten tönt, läuft auf der Webseite genau dasselbe Programm in Form von Bildern zeitlich synchronisiert über den Bildschirm – eine neue Form von „Visual Radio“ ist entstanden.

Stefan Warbeck
Stefan Warbeck

promedia: Herr Warbeck, welche Funktion hat das neue Onlineangebot für das Gesamtkonzept von Fritz?
Stefan Warbeck: Ein junges Radioprogramm ohne ein starkes Standbein im Netz ist heute nur die Hälfte Wert. Gerade junge Leute verbringen viel Zeit im Internet, informieren sich dort, lassen sich unterhalten oder unterhalten sich in sozialen Netzwerken. Der Hauptgrund ist uns seit langem bekannt: Es geht immer um eine unabhängige oder sehr individuelle Nutzung. Auf fritz.de bieten wir jetzt so gut wie alle Inhalte des Radios an. Die Website folgt dem flüchtigen Medium auf „Track und Ton“. Damit geben wir allen Hörerinnen und Hörern eine einfache Möglichkeit, wann und wo sie wollen auf unsere vielfältigen Angebote zuzugreifen. Das flüchtige Medium Radio wird damit sehr greifbar.

promedia: Eine Rubrik heißt „Neues Wort“. Welche Rolle spielt das Wort überhaupt noch in einem Jugendprogramm, in dem es in erster Linie um Musik geht?
Stefan Warbeck: Es geht in der Tat in erster Linie um die Musik, es geht bei Fritz aber auch immer um das Wort. Seit wir 1993 gestartet sind, hatten wir immer einen relativ großen Wortanteil im Programm. Daran halten wir weiter fest, denn es ist ein wichtiger Bestandteil. Allein mit Musik ist es schwer, sich im Wettbewerb durchzusetzen. Deswegen geht es im Programm auch stark um Inhalte, um sich von anderen Programmen zu unterscheiden. Fritz ist ein öffentlich-rechtliches Angebot, und wir verfügen über junge Reporterinnen und Reporter, Continue reading Das flüchtige Medium Radio wird greifbar. Stefan Warbeck, Chefredakteur Radio Fritz, rbb im Gespräch mit promedia

Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia

„Das analoge Radio funktioniert auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind“, so der Geschäftsführer der beiden Berliner Radiosender 104.6 RTL und Spreeradio 105,5. Diese Meinung verdeutlicht die Position der meisten privaten Radiosender, während Regiocast weiter für eine nationale DAB-Verbreitung eintritt und sich auch für eine Frequenz beworben hat, lehnt die RTL-Radiogruppe DAB als Alternative zum UKW ab. „DAB oder DABplus ist für einen privaten Radioanbieter in der jetzigen Form nicht finanzierbar“, so Schmitter in einem promedia-Gespräch. Zugleich betont der RTL-Radiomann, dass die Nutzung der Radioangebote Online und über Apps deutlich zunimmt: „Unsere Apps werden momentan 10.000-fach heruntergeladen und landen regelmäßig in den Top Ten-Listen des App-Stores.“ Inzwischen seien mit den Apps auch e Erlöse zu generieren. „Es ist ein Geschäftsmodell, das von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr besser wird. Das ist aus unserer Sicht vielversprechender als DAB.“

Stephan Schmitter
Stephan Schmitter

promedia: Herr Schmitter, das Radio erweckt gerne den Eindruck modern zu sein. Warum bleibt das UKW-Radio das letzte analoge Medium?
Stephan Schmitter: Das UKW-Radio wird häufig schlecht geredet, obwohl es dazu keinen Grund gibt. Das allgemeine Interesse an digitalen Verbreitungswegen und Online ist berechtigt. Der Markt wächst stark und wir registrieren und analysieren dieses wichtige Feld sehr genau. Doch Fakt ist, dass anders als bei der Musik-CD oder der Schallplatte – deren Verkaufszahlen rückläufig oder kaum noch wahrnehmbar sind – Radio immer noch auf dem klassischen UKW-Weg jeden Tag von rund 80 Prozent der Deutschen gehört wird. Und trotzdem hat Radio sogar als eines der ersten Medien mit den Webradios zusätzlich neue Verbreitungswege erschlossen und auch sehr schnell Apps für mobile Endgeräte  angeboten. Das Radio ist darüber hinaus von Beginn an digital terrestrisch über DVB-T empfangbar.
Das analoge Radio funktioniert also auf der einen Seite nach wie vor sehr gut, weil jeder problemlos seinen regionalen Lieblingssender und seine gewohnte Marke hören kann. Auf der anderen Seite sind wir längst in der Zukunft angekommen und bespielen alle digitalen Verbreitungswege, die aus unserer Sicht sinnvoll und bezahlbar sind. Unser Sender 104.6 RTL, seit Jahren Marktführer in Berlin, hat in diesem Jahr die besten Reichweiten seit 10 Jahren erzielt. Das Radio lebt!

promedia: Sie bieten den Hörern keine andere Alternative. Man muss Sie ja über UKW hören, wenn man von einer massenweiten Verbreitung ausgeht. Continue reading Das UKW-Radio wird ohne Grund schlecht geredet. Stephan Schmitter, Geschäftsführer der RCB Radio Center Berlin GmbH im Gespräch mit promedia

Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?

Die Wirtschaftskrise hat auch die privaten Fernseh- und Rundfunksender erfasst. Die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2008/2009“ – im Auftrag von acht Landesmedienanstalten unter Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitet – belegt es schwarz auf weiß: Schon seit dem letzten Quartal 2008 lässt sich die schwierige konjunkturelle Gesamtsituation in der Rundfunkbranche an den Zahlen und Ergebnissen der Sender ablesen.

Privat TV Prognose 2009
Privat TV Prognose 2009

Der Umsatz im privaten Fernsehen sank 2008 zunächst geringfügig um rund zwei Prozent, im privaten Hörfunk allerdings schon um acht Prozent. Mit herben Einschnitten rechnet die Branche jedoch für das laufende Geschäftsjahr 2009: Die privaten Free-TV-Anbieter erwarten einen (weiteren) Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahr von elf Prozent, die privaten Radioveranstalter ein vergleichbares Minus von neun Prozent. Einzig die Teleshopper rechnen zum Jahresende 2009 mit einem sechs-prozentigen Umsatzplus. Sie sind mit ihrem Geschäftsmodell deutlich weniger konjunkturabhängig als die werbefinanzierten TV- und Radioanbieter.

Die Werbeeinnahmen im deutschen Privatrundfunk sind 2008 entsprechend geschrumpft, sie gingen insgesamt um sieben Prozent auf 4,35 Mrd. Euro zurück. Und auch 2010 wird es nach Meinung der Sender nicht besser: Der Großteil der Anbieter rechnet erst 2011 mit einem konjunkturellen Aufschwung und damit auch mit einer Erholung der Werbemärkte. Continue reading Erholung für Radio und Fernsehen erst 2011?