Facebook macht ernst und trennt die Spreu vom Weizen | Reichweiten- Interaktionsverluste durch den neuen Algorithmus

In diesem Monat wurde schon viel über den Rückgang der sozialen Reichweite von Fanseiten diskutiert. Im Kern geht es um die Sichtbarkeit der eigenen Beiträge im Newsstream der Fans einer Seite. Zahlreiche Brands und Seitenbetreiber haben den plötzlichen Reichweitenverlust auf Facebook mit erstaunen festgestellt und kritisiert.

Studien zeigen: Facebook hat die Reichweite von Content, der von Marken bzw. Unternehmen auf Facebook veröffentlicht wird, drastisch gesenkt. Bereits Ende August 2012 ist die Reichweite von Fanseiten drastisch gesunken und es wurden durchschnittlich nur noch 12 Prozent der eigenen Fans erreicht.

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Ebenso scheint es, dass die Interaktions-Raten von Fanseiten seit geraumer Zeit stark abnehmen. Laut dem Trendreport 2012 von Zucker Kommunikation (http://www.zucker-kommunikation.de/) und Pilot interagierten 2012 im Schnitt nur 0,6 Prozent der Fans mit einer Fanpage, 2011 waren es noch  1,5 Prozent.

Wichtig ist hier zu beachten, das sich die beiden Faktoren „Reichweite“ und „Interaktion“ unmittelbar gegenseitig beeinflussen: Ohne Reichweite keine Interaktion und ohne Interaktion keine Reichweite.

Der Einbruch der Interaktionsraten hat also nicht unbedingt etwas mit dem fehlenden Können des Community Managers zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass die eigenen Posts gar nicht mehr im Newsfeed der meisten Fans erscheinen.

Doch woher kommt nun dieser abrupte Einbruch der Reichweite von Fanseiten und was bedeutet das für die Zukunft?

Facebook hat Mitte September „durchblicken“ lassen (ohne offizielle Meldung), dass der sogenannte EdgeRank-Algorithmus geändert wurde. Diese Änderungen bewirken demnach, dass Fans nur noch diejenigen Inhalte sehen, die für sie selbst höchste Relevanz haben. Facebook dazu in einem Statement für den Business Insider im Oktober 2012: “We’re continuing to optimize the news feed to show the posts that people are most likely to engage with, ensuring they see the most interesting stories. This aligns with our vision that all content should be as engaging as the posts you see from friends and family”.

Das ist erst einmal nicht negativ, wenn den Usern zukünftig nur die Inhalte mit höchster Relevanz  angezeigt werden. Dadurch soll auch die Wahrscheinlichkeit für Interaktion erhöht werden. Die Folge jedoch ist, dass die Relevanz von Fanseiten im Newsfeed der Fans drastisch abnimmt und die organische Reichweite von Seiten sinkt. Es sehen einfach weniger User den Beitrag einer Unternehmensseite. Denn es kann nur eine begrenzte Anzahl von relevanten Inhalten (Posts) im Newsfeed der Nutzer erscheinen.

Interessant sind diese Entwicklungen vor dem Hintergrund, dass Facebook fast zeitgleich mit der Vermarktung  der sogenannten „Promoted Posts“ begann. Durch Promoted Posts können Fanseiten Betreiber bzw. Administratoren gegen Geld die Reichweite eines Posts erhöhen. Hervorgehobene Posts (Statusmeldungen) werden in den Hauptmeldungen häufiger dargestellt.

Es ist also davon auszugehen, dass Facebook mit seinen Veränderungen ein klares Business-Ziel verfolgt. Wer in Zukunft seine eigene Fan-Base mit seinen Informationen bzw. Posts erreichen will, wird dafür zur Kasse gebeten.

Was Bedeutet das für Fanseitenbetreiber?

Facebook trennt die Spreu vom Weizen. Große Unternehmen, die über einen hinreichend großen Marketing Etat verfügen, werden auch in Zukunft nicht auf die Interaktions- und Werbemöglichkeiten auf Facebook verzichten. ABER, Unternehmen, die Facebook als kostenlosen Kanal verstehen und kein Geld ausgeben wollen oder können, werden bald mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr wahrgenommen oder zumindest deutlich weniger. Frei nach dem Motto: Wer nicht mitspielt, muss zugucken. Wenn Unternehmen alle verfügbaren Marketingchancen ausnutzen wollen, müssen sie zukünftig auch mit einem festen Budget für Facebook planen.

Trotz aller Veränderungen sollten Unternehmen jetzt dringender denn je folgendes beachten:
Zukünftig wird es noch entscheidender sein, qualitativ hochwertigen Content zu posten. Nur wenn Unternehmen wissen, welcher Content für die eigenen Zielgruppe relevant ist und diese mit den eigenen Unternehmensinformationen verknüpfen können, werden sie langfristig auf Facebook erfolgreich sein.

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Sind sie interessiert an weiteren Informatione? Dann stehen Ihnen ide Autoren gern rede und Antwort: per Email oder Telefon: 0049 30 246 266 0:

Daniel Lucassen, Social Media Experte bei der Goldmedia Marketing GmbH

Simon Boé,Geschäftsführer der Goldmedia Marketing GmbH

 

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